was sind Ihre Erfahrungen mit der Impfpflicht?


Wir suchen Ihre Erfahrungsberichte zur einrichtungsbezogenen Corona-Impfnachweispflicht!

 

Kontext: Das Gesetz zur einrichtungsbezogenen Impfnachweispflicht für Covid-19 hat für viele ungeimpfte und teilgeimpfte ArbeitnehmerInnen und Selbständige im Gesundheitssektor gravierende psychosoziale Auswirkungen und ist oftmals mit Diskriminierung verbunden. Unser Netzwerk der PsychologInnen für Menschlichkeit und Selbstbestimmung möchte die vielfältigen Erfahrungen im Rahmen der einrichtungsbezogenen Impfnachweispflicht dokumentieren und veröffentlichen.

 

Fragestellung: Unterstützen Sie unseren Aufruf und schreiben Sie uns, wie sich das Gesetz auf Ihre persönliche Lebenssituation auswirkt. Bitte geben Sie Ihren Beruf, Berufserfahrungsjahre, Ihr Alter, Impfstatus, ggf. familiäre Situation an. Schildern Sie uns, was Sie vor und nach dem 15.03.2022 erlebt haben. Sind Sie bereits von Tätigkeitsverboten betroffen oder haben Sie Sorge davor? Wie ist der Umgang im Team an der Arbeitsstelle, mit Behörden, im Familien-/Freundeskreis? Gibt es Hürden oder erleben Sie Unterstützung? Gibt es Werte- oder Bedürfniskonflikte, in denen Sie sich befinden? Ethische Fragestellungen, denen Sie sich stellen müssen?

 

Als PsychologInnen sind wir dann interessiert, ob sich diese Erfahrungen auf Ihr emotionales, spirituelles, gedankliches, körperliches und soziales Wohlbefinden auswirken und ob Sie sich heute anders verhalten als früher. Kurz: Wie geht es Ihnen? Haben Sie für Herausforderungen Lösungen gefunden?

 

Teilnahme: Bitte senden Sie Ihren Erfahrungsbericht an befragung.pfm@web.de. Wir veröffentlichen die Erfahrungsberichte zeitnah anonymisiert hier auf unserer Homepage. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir uns bei sehr langen Ausführungen sinnwahrende Kürzungen vorbehalten.

 

Vielen herzlichen Dank für Ihre Unterstützung und alles Gute auf Ihrem Weg!

 

PS: nachfolgend auf dieser Seite finden Sie übrigens die eingereichten Erfahrungsberichte.

Erfahrungsberichte von Betroffenen


Die Berliner Zeitung berichtet in diesem Artikel über einige persönliche Auswirkungen der einrichtungsbezogenen Impfpflicht. Nachfolgend sehen Sie, was uns aus den verschiedenen Berufen geschildert wurde.

B., 57, Diplom-Sozialpädagogin (Oktober 2022)

 

Ich arbeite seit 1989 als Diplom-Sozialpädagogin. Im Jahr 2020 war ich noch in derJugendhilfe tätig, im November 2021 wechselte ich in den Gesundheitsbereich. Ich arbeite seitdem in einer Tagesstätte für psychisch eingeschränkte Erwachsene.

 Seit 2019 lebe ich allein.

 Ich habe mich immer wieder gegen eine Impfung gegen den Corona-Virus entschieden.

 Mit meiner kritischen Haltung gegenüber dem Umgang der Politik mit dieser „Krankheit“ geriet ich zunächst in Konflikt mit meinem Sohn und meinem Ex-Lebensgefährten, dem Vater des Jungen.

Ich konnte meine kritische Haltung aus ihrer Sicht nicht wissenschaftlich belegen, meine intuitive Wahrnehmung war für beide überhaupt nicht nachvollziehbar. Das hat mich sehr geschmerzt. Ich habe mich lange Zeit allein und verlassen gefühlt und den Sinn meines Erdendaseins in Frage gestellt. Ich war nicht suizidal, wusste aber nicht mehr, wozu ich „noch gut“ war oder da war.

 Es fand dann eine allgemeine „Trennung“ in meinem Freundeskreis statt. Ich teilte sie entsprechend ihrer Haltung ein und zog mich von vielen zurück, weil ich nicht ständig in Konflikte darüber geraten wollte, wie ich zu meiner Meinung komme.

 Oft dachte ich, ich müsse nun eine Freundschfat beenden. Wider Erwarten stellte sich bei einigen mit der Zeit eine tolerantere Haltung ein, oder wir mieden das Thema eine Zeit lang. Auf jeden Fall haben alle Gespräche bei den Freundschaften, die gehalten haben, an Tiefe und Reife gewonnen. Es gab teilweise wieder echte Diskussionen und echtes Verständnis oder das Eingeständnis, nicht alles zu wissen.

 Im November 2021 wurde die allgemeine Impfempfehlung eingeführt.

 Da ich mir mit meinem Kollegen einig war, dass wir uns nicht impfen lassen wollen, war es zunächst gut auszuhalten, dass wir die einzigen Kollegen in unserem Bereich waren, die eine solche Entscheidung getroffen hatten.

 Als es dann daran ging, den betreuten Menschen die Impfung und Dreifach-Impfung nahe zu legen, geriet ich in innere Konflikte, da ich das so nicht mittragen wollte und konnte.

 Eine Kollegin beschwerte sich darüber, dass es ja ungerecht sei, wenn jemand, der sich nicht impfen lasse, genauso behandelt werde wie jemand, der das auf sich genommen habe. Darüber gerieten wir in einen Konflikt über diese Form der Bewertung von Menschen und ihren individuellen Entscheidungen bezüglich des Umgangs mit dem eigenen Körper.

 Die Gespräche mit unserem Geschäftsführer über die Notwendigkeit bzw. den Sinn dieser Impfungen fand ich anstrengend. Als meine Position klar war, wurde ich dann auch damit in Ruhe gelassen. Die Meldung des Impfstatusses im Kollegium an die Chefs fand ich datenschutzrechtlich nicht haltbar und diskriminierend.

 Bis heute werde ich anders behandelt als die anderen Kollegen. Im Unterschied zu ihnen, muss ich mich jeden Tag testen, anfangs mit der Ansage, dies in einem Testzentrum durchführen zu sollen. Jeden Tag muss ich eine Meldung über einen negativen Test abliefern und nachweisen.

 Anfangs bin ich weit gefahren für die Testung, da ich eine Teststelle gesucht habe, bei der ich einen Spucktest machen kann. Dies durfte ich nicht als Arbeitszeit werten und auch die gefahrenen Kilometer konnte ich nirgendwo geltend machen. Dies war eine zusätzliche Belastung und erforderte auch weiterhin immer wieder eine Überprüfung, wie ich mit diesen Ungerechtigkeiten umgehen will, ob hier meine absolute Grenze ist, wo genau sie ist, ob ich den Arbeitsplatz aufgebe und ähnliches.

Ich habe mit zwei weiteren Kollegen ein Testzertifikat erworben, durfte dann aber, weil ungeimpft, diese Tests bei Klienten und bei mir selbst nicht durchführen. Das hat mich anfangs noch ziemlich wütend gemacht.

Die ganze Situation der Meldung an das Gesundheitsamt hatte mich sehr gestresst, zumal ich seit Mitte Dezember 2021 fast ausschließlich ohne meinen Kollegen und damit ohne zumindest emotionale, seelische Unterstützung war.

Ich hatte keine Kraft mehr für weitere Konflikte über die Schädigung der Masken oder die Ungleichbehandlung.

 Da sich unsere Personalsituation zuspitzte, machte ich im Sommer diesen Jahres eine Überlastungsanzeige, die eine wesentliche Verbesserung brachte.

Ich würde sagen, dass mich die Gesamtsituation stark gemacht hat und dazu geführt hat, meine eigenen Grenzen besser zu erfassen und klarer zu kommunizieren.

Im Sommer erging eine zweite Meldung an das Gesundheitsamt, da mein Genesenenstatus abgelaufen war. Bis heute habe ich keine weitere Aufforderung erhalten, dem GA erneut meinen Impfstatus mitzuteilen.

Fazit für mich ist auch, dass ich mich freier fühle als je vorher in meinem Leben. Über das Internet habe ich andere Gleichgesinnte gefunden. Tatsächlich habe ich keine Angst mehr, meine Arbeit zu verlieren. Ich habe das Vertrauen, dass ich etwas anderes finden werde, sobald die Zeit dafür gekommen ist.

 Außerdem habe ich dadurch gemerkt, dass ich zunehmend Schwierigkeiten mit der Unfreiheit in Hierarchien und den Arbeitssystemen habe. Ich bewege mich nun auf weitere befreiende Schritte und Ideen zu. Für mich ist das ein Reifeprozess in Richtung Autonomie.

 Zudem empfinde ich mich genau an den richtigen Platz gestellt, jedenfalls im Moment noch. Ich erlebe, wie sich durch meinem Prozess auch andere in Bewegung setzen, zumindest gedanklich.


G., 52, Zahnärztin (September 2022)

 

Mit 52 Jahren darf ich auf eine über 8-jährige Zeit der Selbstständigkeit (mit inzwischen 28 Jahren Berufserfahrung) in eigener Zahnarztpraxis zurückblicken. Meine erwachsenen Töchter haben „das Nest“ verlassen und stehen inzwischen auf eigenen Beinen. Im Oktober 2013 hatte ich mir den Wunsch nach einer eigenen Praxis gemeinsam mit meinem Lebenspartner erfüllt. Ein tolles Team von 6 Mitarbeitern hat mich wunderbar bei der Versorgung unserer liebevollen Patienten unterstützt. Mit der einrichtungsbezogenen Impfpflicht war für mich das Ende dieser Ära eingeleitet. Ich stieß auf sehr viel Unverständnis. Es war nicht die Frage vordergründig, warum ich mich denn nicht impfen ließe, sondern das Thema hieß eher SORGE:

1) Sorge des Partners um finanzielle Stabilität (noch für Verbindlichkeiten aus der Praxis aufkommen müssen?)

2) Sorge der Eltern, dass ich meine finanzielle Unabhängigkeit aufgebe, meine berufliche Existenz, was wird das mit meiner Psyche machen?

3) Sorge der Mitarbeiter, dass sie ihren geliebten Arbeitsplatz und ihre geschätzten Team-Kollegen verlieren.

4) Sorge der Patienten, dass sie auf ihre Zahnärztin (als eine wichtige Vertrauensperson) verzichten und dann ihre Zahngesundheit in „fremde Hände“ legen müssen Niemand hat gesagt, dass das Verlassen der eigenen Komfortzone leicht ist.

Die Zeit von Dezember 2021 bis März 2022 empfand ich als eine der härtesten und emotional belastendsten in meinem bisherigen Leben. Auf einmal schien ich mit meiner ganz klaren Entscheidung alleine dazustehen. Obwohl ich im Vorfeld eindeutig kommuniziert hatte, dass für mich diese Impfung nach einer Nutzen-Risiko-Abwägung nicht in Frage kommt. Wie sollte eine neuartige Impfung nach 9 Monaten Herstellungszeit ausreichend geprüft und getestet sein? In der Zahnarztpraxis kam es in 2020 zu keinem Infektionsgeschehen (trotz Nähe und Aerosolbildung) und nur ganz selten hörte ich von Erkrankungen mit schwerem Verlauf. Ganz entscheidend half mir meine innere Haltung.

Ich stehe zu den Werten, die meine sind. Nach erfolglosen Schreiben, sowohl an das Gesundheitsamt als auch an die Zahnärztekammer, war das Beenden meiner zahnärztlichen Tätigkeit am 15.03.2022 die logische Folge. In meinen Augen hatte ich die Verantwortung für mein Leben übernommen. Ich hätte mich in eine Opferrolle begeben, wenn ich mich von der Willkür eines Gesundheitsamtes abhängig gemacht hätte (spricht es ein Betretungsverbot aus oder nicht? und wenn, dann wann?).

Es war mir nicht möglich, auch meine Mitarbeiter in dieser Unsicherheit zu lassen, geschweige denn meine Patienten. Da sind Kündigungsfristen einzuhalten. Da ist Zahnersatz zu Ende zu bringen. Man braucht eine gewisse Planbarkeit - auch für erforderliche Neuinvestitionen. Zudem hätte ich den Impfstatus meiner Mitarbeiter aus Gründen des Datenschutzes niemals an eine Behörde weitergegeben. Meine positive Grundeinstellung zum Leben ist eine tragende Säule: „Es wird irgendwie weiter gehen. Ich werde etwas Neues finden, das mich glücklich und zufrieden macht.“

Über einige Wochen nach Beendigung meiner Tätigkeit hat mein Körper mich zur absoluten Ruhe gezwungen. Es ging nicht mehr viel. Durch ständigen Kopfschmerz, der von einer Magen-Darm-Problematik begleitet wurde, war extreme Fokussierung nach innen erforderlich. Dann folgte die Gesundung – ein Segen.

Ein halbes Jahr später bezeichne ich mich heute als sehr glücklichen Menschen. Inzwischen durfte ich ganz viel Solidarität (auch finanzieller Art) aus meinem Umfeld erleben. Mir ist sehr intensive Zeit mit meinen Töchtern geschenkt worden. Es entstand ein großer Raum für Sport und gesündere Ernährung. Derzeit bin ich gerade auf dem Weg der beruflichen Neuorientierung und werde meiner Liebe zur deutschen Sprache als Lektorin und vielleicht auch einmal als Autorin Raum geben. Für all das empfinde ich große DANKBARKEIT. Das Leben ist bunt – ich möchte und werde es, auch in diesen herausfordernden Zeiten, anmalen! Alle meine Aktivitäten werden der Menschlichkeit und Selbstbestimmung gewidmet sein und den Bestrebungen dem Transhumanismus entgegenwirken.


 

B., 59, Musik-Therapeutin (September 2022)

 

Ich bin 59 Jahre und arbeite mit großer Begeisterung als Musik-Therapeutin in einer Psychosomatischen Klinik direkt am Chiemsee. Ich bin dort seit 12 Jahren tätig. Als die Einrichtungsbezogene Impfpflicht auch in unserem Haus verkündet wurde, bekam ich wirklich Angst. Ich habe aber schnell herausgefunden, dass wir viele sind, die sich nicht impfen lassen wollten. Immerhin wurden wir anständig behandelt. Ein Chefarzt sagte sogar mal zu mir, bitte, lassen Sie sich impfen, ich möchte Sie nicht verlieren.

Als der 15.3. bedrohlich näher rückte, habe ich im Februar innerhalb von 2 Wochen alle (ALLE) Haare verloren. Ich war bei vielen Ärzten, keiner hat was gefunden, ich wurde als fit und gesund erklärt, dann heißt es ja schnell: das ist psychisch... aber kein Arzt hat mir eine Impf-Unfähigkeits-Bescheinigung ausstellen wollen. JA, das sei eine Auto-Immun-Krankheit aber impfen lassen können Sie sich trotzdem. Ich war extra noch in der Uni-Klinik München. Überall das Gleiche. Seitdem bin ich mit Kopftuch unterwegs, weil ich wegen einer früheren Hodgkin-Erkrankung mit Chemo- und Strahlentherapie die Perücke nicht mehr sehen kann. Dann musste meine Klinik mich melden, mit allen anderen, die die Impfung verweigerten. Da habe ich einen Arzt am Kochelsee empfohlen gekriegt, bin hingefahren und hatte sofort meine Impf-Unfähigkeits-Bescheinigung.

Eine Woche später war ich bei einer Allergologin in Traunstein und hatte meine zweite Impf-Unfähigkeits-Bescheinigung, diese habe ich dem Arbeitgeber zum Kopieren vorgelegt. Erst einige Wochen später kam die Aufforderung vom Gesundheitsamt, dass ich zur Beratung (und Impfung) erscheinen müsse. Mein Arbeitgeber hat das also nicht weitergegeben. Ich musste eine Kopie ans Gesundheitsamt schicken. In dieser ganzen Zeit konnte ich ganz normal weiterarbeiten. Klar, den ganzen Tag mit Maske, was ich sehr belastend empfunden habe, und einige Tricks kennengelernt habe, wie man trotzdem gut Luft bekommt. Dann hatte ich das Glück - wir Ungeimpften werden 3x pro Woche getestet in der Klinik – und ich hatte einen positiven Test, musste putzmunter und gesund zu Hause

bleiben und war dann erstmal „genesen“.

Seitdem kam nichts mehr. Dass ich jetzt seit Februar mit Glatze rumlaufe, ist schon sehr seltsam, nein, angenehm ist das nicht. Insgesamt kann ich von meiner Klinik sagen: wir Ungeimpften wurden einigermaßen anständig behandelt, klar, bei Feiern durften wir nicht dabei sein. Wir sind allerdings immer weniger geworden, viele haben sich doch impfen lassen. Mittlerweile ist es klar, dass die Geimpften deutlich mehr krank sind. Und da ich in die Patienten-Akten schauen kann, sehe ich auch, dass wirklich so gut wie alle Patienten, die bei uns wegen Corona isoliert waren, geimpft waren, die meisten mehrfach. Auch viel Personal ist nach den Impfungen ausgefallen, viele haben sich lange nicht erholt und vor allem, sie haben dann auch noch Corona bekommen.

Jetzt schaue ich fast schon gelassen auf den Herbst und hoffe nur, dass der ganze Schwindel bald auffliegt. Dann kommen wahrscheinlich auch die Haare wieder...


S., 58, Diabetesberaterin (September 2022)

 

Ich habe mein Pflegeexamen 1991 gemacht. Seit vielen Jahren arbeite ich allerdings nicht mehr in der direkten Pflege, sondern nach meiner Weiterbildung zur Diabetesberaterin in ebendiesem Bereich. In unserem Klinikverbund, ich bin in Baden-Württemberg tätig, wurden die Impfungen schon sehr früh für alle Mitarbeitenden und gut organisiert angeboten. Alle meine direkten Kolleginnen sind dem Angebot gefolgt. Ich persönlich bin nicht geimpft.

Ich habe in der ersten Zeit sehr großen Druck verspürt, mich dauernd rechtfertigen zu müssen, weil ich dem Impfangebot nicht folge. Auch im häuslichen Umfeld war dies der Fall. Meine direkten Kolleginnen haben sich mir gegenüber nie unfair verhalten, allerdings bemerke ich an mir, dass ich mich innerlich distanziert habe und mir gemeinsame Unternehmungen nicht mehr wichtig sind. Auch im privaten Umfeld fällt mir das auf. Der allgemeine Druck hat sich inzwischen gelegt, allerdings vermeide ich jedwedes Gespräch zu diesem Thema. Mein Arbeitgeber betont, dass er auf keinen einzigen MA verzichten kann, hat aber alle Nichtgeimpften entsprechend der Vorgaben gemeldet. Als dann der Brief vom Gesundheitsamt kam, habe ich Schlaf- und Herzrhythmusstörungen bekommen und musste mir eingestehen, dass ich nicht so taff da durchgehen konnte, wie ich anfangs gedacht hatte. Schlussendlich habe ich eine Lösung gefunden, mit der ich meine Ruhe erstmal wiedergefunden habe.

Insgesamt muss ich sagen, dass ich in den letzten 2,5 Jahren nicht mehr die positive Person bin, die ich immer war, sondern feststelle, dass ich zurückhaltender und misstrauischer geworden bin. Wesensarten, die so gar nicht meins sind. In meinem nahen privaten Umfeld sind wir dennoch viele Nichtgeimpfte, wir unterstützen uns gegenseitig und tauschen uns aus. Das ist für mich eine große Erleichterung und dennoch: nichts wird je wieder so sein, wie es war... ich fühle mich nicht mehr dazugehörig, diese Erkenntnis macht mich traurig. Zum ersten Mal in all den Jahren denke ich auch ernsthaft über einen beruflichen Wechsel nach.


C., Physiotherapeutin (September 2022)
Bis Oktober 2021 habe ich als Physiotherapeutin in einer kleinen Praxis in einer Landgemeinde gearbeitet. Ich bin vorzeitig in Rente gegangen, weil die allgemeine Stimmungsmache gegen das kritische Hinterfragen der Coronamaßnahmen mich sehr verunsichert hat. Ich habe mich schuldig gefühlt, wenn ich gelegentlich zu Montagsspaziergängen oder Versammlungen der Basis ging, und so weiter. Schuldig, mich jetzt der Gefahr einer Erkrankung und der Weitergabe an einen Patienten auszusetzen. Das genau war es, was die von den Medien aufgehetzten Besitzer der Praxis befürchteten.
Außerdem war es niederschmetternd, das Verbohrtsein in Halbwahrheiten, die Panikmache, das Mobbing durch Medien - von den meisten Patienten wiedergegeben und wiedergekäut - tagtäglich durchzustehen, und mich selbst dabei rgendwie hilflos zu fühlen, weil keine vernünftigen Argumente dieser Wand aus gemeinsamen Glauben an die verbreiteten, verdrehten Nachrichten über Corona standhielten.
Gottseidank hatte ich noch zwei Kolleginnen, die sich ebenfalls noch durch andere Kanäle informierten - sich gegenseitig verstehen hilft enorm.
Desgleichen, führte das Maskentragen zu vermehrtem Kopfweh und Entzündungen hinter den Ohren. Ich habe gerne gearbeitet, aber dieser dauernde Ausnahmezustand hat meine Arbeit entwertet, finde ich.

M., 32, Psychologin (September 2022)

 

Ich arbeite seit 4 Jahren als Psychologin in einer Beratungsstelle, habe mich nicht gegen Corona impfen lassen und hatte es im Winter 2021.

Bereits vor dem 15.03.2022 hat sich das Arbeitsklima negativ verändert. Ungeimpfte Mitarbeiter mussten sich täglich unter Aufsicht von Kollegen testen, die Einrichtung durfte selbst bei Regen erst betreten werden, wenn ein negatives Ergebnis vorlag. Allein datenschutzrechtlich fand ich das Prozedere fraglich, jeder konnte dadurch quasi sensible medizinische Infos (Impfstatus) ersehen.

Geimpfte und genesene Mitarbeiter hatten zu keiner Zeit die Verpflichtung sich zu testen (auch nicht auf Nachfrage von mir in der Leitungsrunde) und konnten im Haus ein- und aus gehen.

Teilweise mussten sich ungeimpfte Mitarbeiter am Tag zweimal testen - in der Früh unter Aufsicht eines Kollegen (den Test hat der Arbeitgeber gestellt) und am Abend im Testzentrum (für den nächsten Tag, denn der Schnelltest unter Aufsicht eines Kollegen galt nur für den einen Tag und keine 24 Stunden).

Besonders schlimm fand ich diskriminierende Aussagen von Kollegen. Mir wurde vorgeworfen ich sei schuld, dass geimpfte Personen keine Freiheiten mehr hätten. Pauschales Schubladendenken wie: ich sei eine Impfgegnerin (was nicht stimmt, ich habe in meinem Leben einige Impfungen bekommen!), Corona-Leugnerin oder sogar der Verdacht, ich wäre rechts sein weil ich eine andere Meinung zu der Corona-Impfung habe!

Ich habe das Gefühl, dass meine Entscheidung nicht einfach hingenommen und akzeptiert werden konnte, Sätze wie "lass dich doch "einfach" impfen" oder "wer sich nicht impfen lässt, muss halt mit den Konsequenzen (also die Ausgrenzung und Diskriminierung) leben" sind nicht nur einmal gefallen.

Vor allem seit letztem Jahr stand ich massiv unter Stress, hatte Existenzängste, war wütend und traurig über so viel Ablehnung, Diffamierung und Inakzeptanz. Die psychische Belastung war extrem hoch und es gab Tage, da habe ich aus Verzweiflung nur geweint und wollte gar nicht mehr in die Arbeit gehen. Der Mensch wurde nicht mehr gesehen, nur noch der Impfstatus. Und das unter Kollegen, mit denen ich mich immer gut verstanden habe!

 Mittlerweile habe ich den Eindruck (und ich hoffe das bleibt so!!!), dass alle etwas gelassener werden. Viele, die bereits geboostert sind, waren schon mehrmals krank, man sieht dass man das Virus so oder so bekommen kann. Bisher hatte es keine negativen Folgen, dass ich nicht gegen Corona geimpft bin und ich bin froh, dass ich in diesen harten Zeiten so standhaft gewesen bin und meine Meinung vertreten habe.

Durch Gespräche mit ein paar Kollegen habe ich inzwischen auch erfahren, dass sich viele nur aufgrund des medialen und gesellschaftlichen Drucks impfen haben lassen und nicht aus Überzeugung. Viele sagen, sie werden sich auch nicht mehr impfen lassen, wenn im Oktober wieder neue Bestimmungen kommen.

Etwas besorgt bin ich natürlich nach wie vor, wie es letztendlich im Herbst und Winter sein wird.


S., Physiotherapeutin (September 2022)
Als Physiotherapeutin musste ich mich den ständigen Tests unterziehen. Da alle meine Kollegen geimpft waren, fühlte ich mich als Außenseiter und oft unwohl oder im Zwang, mich zu erklären oder zu rechtfertigen. Bevor die Impfpflicht im März in Kraft trat, habe ich meine Arbeitsstelle gekündigt. Da ich noch als selbständige Heilpraktikerin arbeite, hoffte ich, dort unbehelligter zu sein. Ich muss aber auch dazu sagen, dass diese Idee der Kündigung schon länger im Raum stand.
Als Selbständige habe ich bisher noch keinen Druck erfahren oder wurde nicht behelligt. Ich ignoriere einfach die Situation und hoffe das Beste. 
Insgesamt hat mir der letzte Winter sehr zu schaffen gemacht. Das Ausgegrenztsein und der Verlust von alten Freunden war schlimm. Auch heute noch grenzen wir dieses Thema aus um überhaupt zusammensein zu können. Das Gefühl von der Gesellschaft verurteilt zu werden war schlimm.
Insgesamt hat mich diese Erfahrung aber stärker gemacht und mir Mut und Kraft gegeben, mich für das Richtige einzusetzen.

E., tätig in der Jugendhilfe (September 2022)

 

Ich arbeite in der ambulanten Jugendhilfe, mit vielfach psychisch belasteten Menschen. Nach 11 Jahren war ich letztes Jahr das erste Mal 1 Monat lang krank. Ich bin sehr selten krank. Und selten fehle ich, trotz meiner drei Kinder. 

Die Sorgen, was meine Kinder den Tag über erleben und mit welcher sozialen Ausgrenzung sie fertig werden müssen, haben mich sehr verunsichert. Meine 17-Jährige war zum Ende die einzige Ungeimpfte, im Klassenverband. Mein 5-Jähriger hatte, in der Zeit von 2- 5 Jahren, welche von ersten Freundschaft geprägt ist, kaum Kontakt mit Gleichaltrigen. So ist er sehr zurückhaltend und zeigt sich oft enttäuscht von anderen Kindern. Zum Glück hatten meine Kinder aneinander in der Zeit der Isolation der Kinder aus dem gesellschaftlichen Alltag. 

Mein jetziger Ex-Partner wurde in Kurzarbeit geschickt, hat erst all sein Urlaub nehmen müssen. Er kommt aus der Gastro und erst die Trinkgelder machen es möglich, ein angebrachtes Gehalt zu haben. Er hatte große Sorgen und war nun mit drei Kindern zu Hause. Manchmal war er so verzweifelt, dass er für das Abendbrot mit den Kindern Flaschen sammelte. Ich selbst wurde depressiv und damit kam er nicht zurecht. Unsere 14-jährige Bindung hat dieser Krise nicht standgehalten.

Freundschaften und Familie haben sich sehr unterschiedlich verhalten. Der Kontakt wurde vorsichtig oder aggressiv gestaltet. Keine richtige Entspannung im Kontakt. Einige sind regelrecht weggebrochen oder mussten beendet werden.

Ich durfte als systemrelevante Person arbeiten gehen! Mein Geschäftsführer war der Meinung "alle Fachkräfte sind sich einig" und "es gibt nur einen Weg". Auf meinen Hinweis hin, dass das in meinem Augen einseitige Aussagen seien und auch gefährlich, zumal wir in einer Diakonie agieren und überall auf der Welt Gläubige vor Stigmatisierung warnten, sich sogar davon absprachen ("da machen wir nicht mit") schickte er mir den Bericht vom Deutschem Ethikrat. 

Anfang des Jahre habe ich mir eine psychosomatische Kur für sieben Wochen ermöglicht. Nach zwei Wochen musste ich abreisen. Ich hatte das erstmal Corona - ein Kratzen im Hals. Die psychischen Auswirkungen waren dramatisch und ich war allein! Eine neue Kur musste beantragt werden und erneut der Organisationsaufwand, wie die Kinder währenddessen begleitet werden. Schier unmöglich gerade.

Ich galt nur drei Monate als genesen und wurde gemeldet. Der Brief vom Gesundheitsamt kam darauf. Drohung, Bußgeld - Widerspruch abgelehnt - Anwalt - welcher nicht finanziert wird, da es sich um einen Verwaltungsakt handelt. Und nun abwarten.

Es war/ist gruselig, dass sich die Menschen von Angst immer wieder in dieselbe Dynamik lenken lassen. 

Impfen, Erziehung sind schon immer brisante Themen gewesen - diese Form der Panikmache ist untragbar. Die Auswirkungen sind sofort spürbar gewesen.

Ich habe für die Kinder Corona-Hilfen erhalten, keine 1500 Euro von Arbeitgeber. Unsere Sonderzahlung zum Ende des Jahres fiel aus, da die Kostenträger häufiger weniger Leistungen bezahlten - aufgrund der Pandemiemaßnahmen fanden ja weniger Aktivitäten statt bzw. die Kinder waren nicht in der Einrichtung, da sie in Isolation waren....

Das Rad dreht sich und dreht sich.

Fazit: Bindungsbelastung enorm, Arbeitsbelastung gestiegen, Verlustängste gestiegen, Belastbarkeit gesunken, körperliche Verfassung verschlechtert.... Zum Glück sind wir ja Stehauf-Menschen.


K., Diätassistentin + Ehemann, Arzt (Juli 2022)

 

Gerne möchte ich Ihnen mitteilen wie sich die einrichtungsbezogene Impfpflicht auf unser Leben auswirkt. Diese betrifft sowohl meinen Mann (Arzt) als auch mich persönlich (Diätassistentin, z. Z. Hausfrau und Mutter).

Neben den allgemein bekannten Auswirkungen (Freundes-, Bekannten- und Familienkreis ) haben wir mit absoluten Existenzängsten zu kämpfen. Aktuell befinden wir uns noch im „Genesenenstatus“, was danach kommt ist ungewiss und wirkt sich in Zukunftsängsten, Schlafstörungen (plötzliches Erwachen mitten in der Nacht mit Gedankenkreisen) und körperlichen Symptomen (Gereiztheit, Unruhe, Konzentrationsprobleme, Abgeschlagenheit) aus. 

Mein Mann ist als einziger Arzt in der Abteilung frei von der C-Spritze. Welchen Anfeindungen  er sich seitens der Kollegen/Kolleginnen ausgesetzt fühlt ist selbsterklärend. Meine berufliche Zukunft bleibt völlig ungewiss, da ich keinen Arbeitgeber in der Gesundheitsbranche  finde, der mich ohne diese Gen-Spritze einstellt. Mein früherer Arbeitgeber Charité CVK hat meinen Vertrag als Diätassistentin  nicht verlängert, seit meine Schwangerschaft bekannt wurde. 

Obwohl wir beide absolut gegen diesen politischen Eingriff sind und dazu die gleiche Meinung haben, bemerken wir, dass unsere Gespräche einen gereizten Unterton haben und dadurch unsere partnerschaftliche Beziehung leidet. Ein weiterer Punkt ist, dass ich Angst um die Zukunft unseres Kindes habe hinsichtlich Maskentragen, Eingriff in Persönlichkeitsrechte, Einmischung seitens der Schule und der Regierung in Erziehung und medizinische Eingriffe, berufliche Möglichkeiten etc. Als klar und logisch denkende Menschen fordern wir unsere Selbstbestimmung zurück und Absetzung sämtlicher Politiker, Mächtigen und „Weltneuordner“, die für diese abstrusen Bestimmungen verantwortlich sind, und eine Rückkehr zur „Normalität“!


S., Erzieher (Juli 2022)

 

Mein Name ist S. und ich lebe in NRW. Dort war ich bis vor kurzem als Erzieher tätig. Aus Angst vor kommenden Repressalien und dem erzwungenen Umgang mit den Kindern kann ich diesen Beruf nicht weiter ausführen. 

Da ich über eine ärztliche  Maskenbefreiung verfüge, sollte ich eigentlich auch ohne Maske arbeiten können. Aber alle Schulen zwingen mich, eine Maske zu tragen. Das belastet mich extrem und auch dies ein Grund, weshalb ich nicht mehr arbeiten gehen kann. 

Hauptgrund ist aber, dass uns Erziehern ein Umgang mit Kindern aufgezwungen wird, den ich nicht mehr vertreten kann. Setze die Maske auf, halte Abstand, berühre niemanden, fass‘ kein Spielzeug an, das schon jemand anders berührt hat usw. Ich leide darunter und kann so nicht arbeiten. Dafür bin ich nicht Erzieher geworden, um Kinder zu quälen. Ich möchte ihnen Spaß bringen und den Weg ins Leben zeigen. Der Weg ins Leben ist eigentlich ein freudvoller und spannender Weg. Wir sollen aber nur noch die Kinder zu etwas zwingen und sie reglementieren. Dafür stehe ich nicht zur Verfügung. 

Aber ich möchte gerne arbeiten. Ich leide sehr unter der vergangenen und der anstehenden Gesetzeslage. Das klingt komisch, aber mich belastet auch jetzt schon die kommende Gesetzeslage. Ich möchte keine Menschen quälen, dies wird von uns Erziehern aber ständig abverlangt. Vor allem möchte ich keine Menschen quälen, die sich nicht einmal wehren können. Deswegen habe ich es aufgegeben, als Erzieher zu arbeiten. Auch wenn es mich schmerzt.


F., 35, Sozialarbeiterin (Juli 2022)

 

Ich bin Mutter zweier Kinder. Ich bin aus Österreich und habe als Grenzgängerin im benachbarten Bayern gearbeitet. Sie sehen an der Vergangenheitsform, dass ich meine Arbeit im Februar 2022 einvernehmlich gelöst habe. Die Corona-Maßnahmen haben mir in meinem beruflichen und sozialen Leben sehr zugesetzt. Von Lockdown für Ungeimpfte und Einrichtungsbezogener Impfpflicht. Ich hatte also „das Beste“ aus zwei wahnsinnig gewordenen Welten. Arbeitskolleginnen, die mir die Intensivbehandlung im Falle einer C-Infektion absprachen, einen Intensivplatz im Falle eines Autounfalls würde ich aber (eher) doch verdienen... Ich war im letzten Jahr 2021 keinen einzigen Tag krank und war nie positiv und immer frisch getestet, ich bin für alle eingesprungen (auch wegen deren Impfreaktionen). Nun habe ich die Wohngruppe, in der ich als Sozialarbeiterin mit adipösen Jugendlichen gearbeitet habe, verlassen. Es war unmöglich für mich, weiter dort zu arbeiten, zumal Maske und Infektionsschutz wichtiger waren als wertvolles pädagogisches Arbeiten und ein menschliches Miteinander.

Ich bin schockiert welche Fratzen sich in den letzten Jahren gezeigt haben.


M. (Juli 2022)

 

Seelischer Stress täglich. Man fühlt sich nur noch schlecht, wie ein Mensch dritter Klasse. Belastbarkeit wird weniger, nur noch müde, gereizt, Stimmungsschwankungen nehmen zu, fühle mich nicht verstanden u.s.w.


H., Azubi Gesundheits- und Krankenpflege (Juli 2022)

 

Ich befinde mich in der Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger seit Herbst 2019 und stehe kurz vor meinem Examen. Im Rahmen der Meldepflicht ging ich Anfang März zu meinem Hausarzt, ließ meine Antikörper gegen Sars-Cov checken und ließ einen Allergietest auf alle gängigen Impfstoffe anfertigen. (...) Mein Hausarzt gab mir aufgrund der Ergebnisse eine Immunitätsbescheinigung, da mein Antikörperwert nach durchgemachter Infektion (...) ausreichend für einen Schutz war/ist. 

Der Allergietest schlug an und nach den Werten habe ich eine Allergie gegen 3 Inhaltsstoffe der gängigen mRNA- und Vector-Impfstoffpräparate. Dies wurde mir ebenfalls von dem Hausarzt bescheinigt. Alle Papiere wurden von mir daraufhin an die Schulleitung übergeben. 

In der Woche darauf wurde ich von meiner Schulleitung aufgefordert, einen zeitnahen Termin wahrzunehmen, mit einer Anwältin der Rechtsabteilung des Krankenhauses und meiner Schulleitung + Vertretung. 

Nervös nahm ich den Termin wahr, in welchem die Anwältin mein Antikörper-Attest für ungültig erklärte, da Antikörper wohl kein Anzeichen für eine Immunität darstellen. Ich fragte sie, warum zu Beginn meiner Ausbildung eine Antikörper- bzw. Titer-Bestimmung bei meiner Hepatitis-B-Impfung ausreichend war, um die Ausbildung zu beginnen, dies jedoch bei Corona nicht gelte. Darauf erhielt ich als Antwort, dass der derzeitige Wissensstand nicht von Immunität durch Antikörper bei Corona ausging. Darauf konnte ich nichts mehr entgegnen. 

Meine Schulleitung wies mich anschließend darauf hin, dass wenn ich nicht geimpft werden würde, diese nicht dafür garantieren können, das ich meine letzten 2 externen Einsätze (ambulante Pflege und innere Medizin) wahrnehmen könne, da die Vertragspartner mich nicht nehmen aufgrund meines fehlenden Impfstatus. Laut ihrer Aussage hat mein Allergienachweis keine Auswirkung darauf. 

Ich fragte, was nun die Lösung sei. Meine Schulleitung antwortete, dass ich meinen externen Einsatz in der ambulanten Pflege intern bei meinem Arbeitgeber (Psychiatrie) ableisten könne und sie sich nach anderen Vertragspartnern umschauen werden und mir diesbezüglich Bescheid geben würden. 

Das Gespräch endete und ich war einfach nur fassungslos. So etwas 4 Monate vor den Prüfungen. Ca. 4 Wochen nach dem Gespräch teilte die Schulleitung mir mit, dass mein nächster Einsatz (...) 100 km entfernt stattfinden würde und ich pendeln müsse, obwohl ich kein Auto besitze. 

Ich fragte nach, ob ich nicht intern den Einsatz in der Geriatrie ableisten könne, dies wurde abgelehnt mit der Begründung, dass dieser externe Einsatz auf der Station für innere Medizin examensrelevant sei. Obwohl ich bereits in einer solchen Station eingesetzt war. (...) Laut Krankenpflegegesetz läge es im Ermessen der Einsatzplaner, wie oft und wo ich in diesem Bereich eingesetzt werden darf, ich muss nur auf die Gesamtstunden kommen, jedoch ließ meine Schulleitung keinen Kompromiss zu. Das waren teure 6 Wochen für mich, da ich mir ein Auto mieten musste, die Spritpreise mich auffraßen und der nächste Ärger nicht weit war.

Gegen Ende des externen Einsatzes wurde ich erneut zu einem Gespräch mit meiner Schulleitung geladen. In diesem Gespräch forderte die Schulleitung mich auf, meinen Allergienachweis beim örtlichen Gesundheitsamt einzureichen und mir eine schriftliche Erlaubnis einzuholen, mein praktisches Pflegexamen auf der Examensstation, in dem Fall Geriatrie, abzuleisten, wenn ich dem nicht nachkommen würde, würden sie mir das Examen verwehren.

Ich entgegnete, dass dies nicht meine Aufgabe sei und die Schulleitung mich selber melden könne. Nach dem Gespräch mit der Schulleitung erhielt ich einen Brief vom Gesundheitsamt, dass ich meine Unterlagen einschicken solle, da meine Schule mich gemeldet hat. Dies tat ich. Daraufhin hörte ich bis dato nichts mehr vom Gesundheitsamt, von meiner Schule hörte ich auch nichts mehr, obwohl in 2 Wochen der besagte Einsatz anfängt. 

Ich habe privat einen Anwalt hinzugeschaltet welcher mir riet, nichts zu tun, da ich zu nichts gezwungen bin und meine Schule mir das Examen nicht verwehren darf aufgrund einer Allergie und daraus resultierendem fehlenden Impfnachweis. 

 

Stress, Ungewissheit, Schuldgefühle - das sind alles Emotionen, die man kurz vor einer Prüfung nicht gebrauchen kann und noch weniger, wenn es um die Entscheidung geht, in dem Beruf weiterhin zu verbleiben. 


A., Jugendhilfe (Juli 2022)

 

Die einrichtungsbezogene Impfpflicht hat uns in unserer Familie sehr belastet. Beziehungen wurden und werden einer Belastungsprobe unterzogen. Dies stärkt uns aber gleichzeitig. Mein Mann ist im Bereich der Jugendhilfe tätig und daher sind auch wir betroffen. Als Alleinverdiener (ich in Elternzeit) stand mein Mann unter Druck, seinen Job nicht zu riskieren und hat sich daher bis heute nicht endgültig gegen die Impfung entschieden. Gleichzeitig hat er sich laufend durch verschiedene Quellen informiert und bis heute sieht er keinen gesundheitlichen Nutzen, außer zum Zwecke unserer Existenzsicherung. Daher sucht er solange es irgendwie geht Wege, die Impfung zu umgehen.

Wir hatten als ganze Familie im Juli 2021 einen Infekt, der positive PCR-Tests und 5 Monate Genesenenstatus zur Folge hatte. Die Quarantänezeit war eine sehr bedrückende Erfahrung, aus der ich in einem depressiven Zustand hervorging. Nach einer kurzen Übergangszeit zu Beginn des Jahres 2022 konnte mein Mann erneut einen Genesenenstatus zuerkannt bekommen, doch der war ja verkürzt, sodass es bezogen auf die berufsbezogene Nachweispflicht kaum beruhigend war. Ich selbst verzichtete auf Test und Status und entzog mich auch der Quarantäne zum Schutz meiner seelischen Gesundheit.

Als dann am 1. Mai Post vom Gesundheitsamt im Briefkasten lag, löste die Ungewissheit Existenzängste und starke Gefühle von Kontrollverlust bei mir aus. (...) Mein Mann schrieb eine persönliche Stellungnahme an das Gesundheitsamt und bis heute kam keine Rückmeldung oder erneute schriftliche Bedrohung. Dennoch ist alles, was mir wirklich Halt und Zuversicht gibt, einzig mein Glaube daran, dass der Gott, der schon Meere teilte und den Turmbau zu Babel vereitelte, auch uns als seine Kinder trockenen Fußes auf dem Heilsweg gehen lassen wird. Er ist mein Weg und mein Ziel (...). Gott sei Dank!


B., 60, Gesundheits- und Krankenpflegerin (Juli 2022)

 

Ich bin seit 1981 im Dienst. Seit ca. 25 Jahren im psychosomatischen Bereich, mein Steckenpferd. Im Januar 2022 wurde ich nervös bezüglich Mitte März. Ich habe seit vielen Jahren eine perfekte Intuition bzw. höre darauf. Im April bekam ich meine Impfunfähigkeitsbescheinigung, gültig bis 2023. Ich bleibe ungeimpft. Ich stehe zu mir. Ich entscheide über meinen Körper. Sonst niemand. Auf Urlaub zu verzichten fällt mir nicht leicht, ich liebe den Süden sehr.

Im Job sind die Geimpften im Wechsel krank. Seit einem Jahr arbeiten wir unter Mindestbesetzung, wenn wir die Regelbesetzung haben, wird jemand auf die Akutstation abgezogen. Ich war im Mai 3 Wochen mal in der Auszeit, ich konnte nicht mehr. Anschließend ging und geht es mir gut. Ich übe mich in Selbstfürsorge und -liebe und bleibe zu Hause, wenn es nötig ist.

Ich gehe immer noch gerne zur Arbeit, aber es bereitet nicht mehr so viel Freude wie vor 2020. Ich mache weiter. Bis zur Rente ohne Abzüge dauert es nur noch 4 Jahre. Notfalls gehe ich zeitiger, mit Abzügen. Es wird sich bald zeigen. (...)


P., Anfang 50, angestellt in einer Rehaklinik (Juli 2022)
Wir, ein Ehepaar Anfang 50, arbeiten beide im 'kranken Wesen', so empfinden wir es! Wir arbeiten zwar nicht in der Pflege, dennoch sind wir ja alle davon betroffen. Die Situation belastet uns seit dem 10.12.21 enorm, das ständige Warten, was nun letztendlich von den Gesundheitsämtern entschieden wird, ein Muster, wer weiterarbeiten darf oder nicht, ist nicht erkennbar, zehrt an den Nerven.
Ich will mittlerweile in meiner Reha nicht mehr tätig sein, denn wir Impffreien wurden von Klinikleitung sowohl Betriebsrat in keiner Weise unterstützt, es wurde schlecht über uns gesprochen. Nach mehreren Vorstellungsgesprächen in verschiedenen neuen Arbeitsstellen außerhalb des Krankheitswesens, dem Versuch mich selbst zu finden, gehe ich meinen Weg, bis das zu mir kommt, was bleiben soll.
Mein Mann leidet im Stillen, denn seine Tätigkeit macht ihm Freude. Es ist eine neue Situation für uns, ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es meinen Kollegen in der Pflege geht , denn sie sind doch diejenigen, die für uns alle schuften, unter den widrigsten Bedingungen und so wichtig sind, nur weil sie sich nicht spritzen lassen, nun vom erlernten Beruf ausgeschlossen werden sollen! Wie dem auch sei, wir sitzen alle im selben  Boot, ich wünsche mir Zusammenhält in diesen Zeiten, die Seele leidet enorm. 

M., nun Frührentner (Juli 2022)

 

Ich habe zum 15.3.22 meine Praxis dicht gemacht, bin mit großem finanziellen Verlust vorzeitig mit 62 in die Rente, betreue Mutter und Enkel und fühle mich frei, kreativ und gesund


J., Pflegekraft (Juli 2022)

 

Meine Situation: Ich bin von Geburt an schwerhörig, aber es gab lange keine großartigen Hindernisse, das beruflich zu machen, was mir am Herzen lag.

(...) Ich arbeitete in einem ambulanten Pflegedienst mit Pflegeheim. Bis zum damaligen Zeitpunkt machte ich Fahrdienst, Hauswirtschaft und wurde in die Pflege eingearbeitet. Nebenbei machte ich trotz Kindergartenkind eine Weiterbildung zur Betreuungskraft im Fernstudium. Im April 2020 zogen wir dann um und ich hatte meine Prüfung sehr gut bestanden. Diese Weiterbildung hatte ich ursprünglich mit einem 450€-Job selber finanziert. Dann kam dieser Coronavirus und die Welt brach aus den Fugen. (...)

 

Die Maskenpflicht wurde in diesem Job eine Herausforderung für mich als Schwerhörige, aber auch für unsere zu betreuenden Senioren, da wir uns teilweise gegenseitig nicht verstanden aber auch dieses wurde Alltag.

Dann kam mit hohem Druck diese Impfgeschichte, meine Chefin war eine der Vorreiterinnen und mitunter einer der ersten in Baden-Württemberg, die die Impfkommission im Januar 2021 ins Pflegeheim bekam, und fast alle Patienten und Mitarbeiter wurden geimpft. Und ich, damals unter Druck und Angst um den Job, ließ mich als eine der Letzten einmal impfen (denn im Grunde war ich gegen so eine notzugelassene, kaum erprobte Impfung).

Mir ging es physisch nicht gut mit der Impfung und meine Autoimmunerkrankung Vitiligo (Weißfleckenkrankheit) verschlimmerte sich über die Monate. (...)

Der Impfdruck kam ab Mai 2021 von beiden Einrichtungen, in denen ich arbeitete. Aber mein persönlicher Entschluss stand fest, dass ich mich nie wieder impfen lassen werde gegen Corona, zumal ich feststellte, dass in diesen beiden Einrichtungen aufgrund der hohen Hygienestandards, ständigen Tests und Abschottung der Senioren von den Besuchern (was ich schrecklich fand) nie einer unserer Patienten je Corona bekommen hatte. Viel mehr Patienten als sonst üblich sind 2021 verstorben, jedoch nicht an Corona. 

Dann kam auch noch die Testpflicht auf. Jeden Tag, an dem ich arbeitete, musste ich mich testen lassen in beiden Einrichtungen. Ich habe inzwischen einen Widerwillen gegen die ständige Testerei. (...) Auch wurden wir von Kolleginnen und Kollegen, Bekannten und auch Familienmitgliedern und Verwandtschaft immer mehr abgestempelt und ausgegrenzt. 

Im Januar 2022 kam der 1. Zeitungsbericht von meiner Chefin, wo ich als Betreuungskraft arbeitete, in dem sie gegen die ungeimpften Arbeitskräfte und Angehörigen in ihrem Pflegeheim berichtete und sie sich als Vorzeige-Pflegeheim präsentierte.  

Seit Sommer 2021 arbeiteten wir Ungeimpften bis zum Anschlag an Überstunden, um sämtliches mehrfach geimpfte und geboosterte Personal, das fast vollständig krank wurde nach der Impfung, und dann doch noch die von Corona erwischten zu vertreten und die Versorgung unserer Patienten und Bewohner zu gewährleisten. 

Am 14. März bekam ich per WhatsApp die Ankündigung, dass sie mir fristgerecht noch die Kündigung eingeworfen habe und am nächsten Tag erschien wieder ein Bericht im Schwabo "ungeimpfter Pflegerin (ich bin Betreuungskraft) wurde gekündigt"...erneut ein riesengroßer Artikel meiner Chefin über mich.

Ich war fassungslos und empört und schaltete den Rechtsanwalt ein, zumal ich einen 70%-Behindertenstatus habe. (...) Jedoch ließ meine ehemalige Chefin durch ihren Anwalt sämtliche Termine platzen, verschieben und aufheben. Und als dies nicht funktionierte, stellte sie im nachhinein 2 Monate später im Mai den Antrag beim Integrationsamt zur Kündigung aus wirtschaftlichen Gründen. Trotz meiner 2-seitigen Gegenargumentation stimmte das Integrationsamt der Sache bzw. der Kündigung zu, ohne die wirtschaftliche Lage des Pflegeheimes  bzw. meine Beweggründe zu überprüfen. Die Sache musste erneut vors Arbeitsgericht.

(...) Gestern (Anm. d. Red.: Ende Juli 2022) war dann die Gerichtsverhandlung, die online stattfand. Die Beklagte war noch nicht einmal anwesend bei dieser Onlineverhandlung vorm Arbeitsgericht und eine Abfindung wurde mir aufgrund der Impfpflicht im Gesundheitswesen nicht gewährt, nur eine teilweise Lohnfortzahlung bis zum 30.6. und die Urlaubstage sollen mir ausgezahlt werden. (...)

 

Auch von der Agentur für Arbeit bekam ich Ende April eine Abfuhr bezüglich Unterstützung bei der Jobsuche bzw. Förderung, um wieder im Ursprungsberuf zu arbeiten. Die Begründung lautete sinngemäß wie folgt: "Es gibt mehr als genug Arbeit in der Pflege, da ich meinen Jobverlust selber verschuldet habe und ich mich nur impfen lassen müsse, stehe mir keine Unterstützung zu!" 

Mein Kampfwille ist am bröckeln durch diese Arbeitsgerichtsgeschichte und meine physische Verfassung durchaus angeschlagen.  Ich bin froh, dass ich auch viele Menschen wie euch kennenlernen durfte und wir als Kolleg(innen), die gegen diesen Impfzwang demonstrieren, zusammenhalten.

Aber mir ist die Lust und meine Berufung in dieser Branche genommen worden, da ich mich sehr schwer tue, als Schwerbehinderte ernst genommen zu werden und einen neuen Job in einer anderen Branche zu finden.


B., Physiotherapeut (Juli 2022)

 

Kurz vor Beginn der Pandemie habe ich mit meiner Frau ein kleines bezahlbares Reihenhäuschen auf dem Land erworben, um einen einigermaßen bezahlbaren Rentenabend erleben zu können. 200 Kilometer von meiner Arbeitsstelle in Hamburg entfernt. Ich wollte mir heimatnah eine neue Stelle suchen, um meiner schwer rheumakranken und frühverrenteten Frau zur Seite stehen zu können.

Dies hat sich durch die einrichtungsbezogene Impflicht erledigt. Ich sitze weiter im Hamburger Krankenhaus fest, bin Wochendheimfahrer und meine Frau muss die Woche über alleine auf dem Land klarkommen, was ihr zunehmend schwer fällt. Ich bin entsetzt über den apartheidähnlichen Zustand, zu dem sich unser Land entwickelt hat. Ich bewerbe mich seit Monaten in heimatnäheren Krankenhäusern als Physiotherapeut in der Geriatrie. Alle angeschriebenen Häuser würden mich auch sofort einstellen. Allein mein Impfstatus verhindert aktuell eine Einstellung.

Ich habe weder ein Betretungsverbot noch einen Bußgeldbescheid erhalten, die prüfenden Gesundheitsämter scheinen die Füße still zu halten. Der ganze Akt ist politisch initiiert und offensichtlich so gewollt. Man hat mir das Recht auf freie Berufswahl genommen, ich bin quasi zum Leibeigenen meines derzeitigen Arbeitgebers geworden. Der Personalmangel in Krankenhäusern ist immens und der Staat verhindert durch nicht zu rechtfertigende Gründe meine Einstellung.

Was für ein Irrsinn! Alle daran beteiligten Politiker(innen) sollten sich schämen. Sie laden Schuld auf sich und zerstören mutwillig Existenzen und behindern gleichzeitig eine einigermaßen adäquate Patientenversorgung. Was soll das?


G., Pflegehelferin (Juli 2022)

 

Ich bin Pflegehelferin mit Herz und Seele (nach Unterbrechung). Jetzt wieder seit 9 Jahren dabei. Davon 5 Jahre in der Klinik, vorher habe ich im Pflegeheim gearbeitet. Ich war 18 Monate auf einer reinen Covid-Station tätig, habe bis heute nicht ein Mal Covid-19 bekommen.

Ich hätte gleich zuerst geimpft werden können, da mein Arbeitgeber es sehr früh angeboten hat. Mein Bauchgefühl wollte nicht. Da der Druck aber ab 15.3.22 stieg, bekam ich psychische Probleme: auf der einen Seite die Angst, meine Arbeit zu verlieren, auf der anderen Seite die Angst vor dem Impfstoff, da ich schon eine TIA (Anm. d. Red.: "transitorische ischämische Attacke", vorübergehende Durchblutungsstörung im Gehirn) erlitten hatte.

Ich war so weit, dass ich einen gefälschten Impfpass kaufen wollte. Ich schlief kaum noch und entwickelte Panikattacken. Ich bin dann zum Hausarzt, er versprach mir, dass nichts passiert und ich solle mir den Druck nehmen und mich impfen lassen. Ok: 

  • 5  Minuten nach der Impfung stieg mein Blutdruck und ich zitterte wie verrückt. Ich bekam Blutdrucksenker und eine Kurzinfusion. Es ging mir nach einer Stunde besser und es wurde gesagt, dass es von den Nerven ist, aber nicht von der Impfung.
  • 8 Tage nach der Impfung musste ich ins Krankenhaus, weil mein Kalium sehr hoch war und ich massive Probleme hatte. Aber natürlich nicht von der Impfung.
  • 6 Wochen später 10 Tage Krankenhausaufenthalt.

Mittlerweile geht es mir besser. Einen schnellen Puls und immer wieder Schlafprobleme habe ich immer noch. Die Angst "Wann verliere ich meinen Job?" sowie ab und an blöde Bemerkungen, dass ich mich nicht weiter impfen lasse, gehen mir - mit Verlaub - am Hintern vorbei.

Nicht Corona macht mich krank, sondern der ganze Irrsinn! Auf der Intensivstation liegen mehr Geimpfte als Ungeimpfte, geimpfte Kollegen fallen häufiger aus wegen Krankheiten als ungeimpfte und trotzdem wird so am Impfen festgehalten!!!

Man lebt gesund und kauft bio, aber lässt sich Chemie spritzen, von der man nicht wirklich weiß, was drin ist. Und jede Nebenwirkung wird nicht auf den Chemie-Cocktail geschoben. Ich vertraue jetzt nur noch auf mein Immunsystem und hoffe, dass meine Seele wieder heilt.


J., Pflegekraft

 

Meine Erfahrungen ist, dass die geimpften Pflegekräfte öfter krank sind. Einige geimpfte Pflegekräfte bereuen inzwischen ihre Corona-Impfung, da sie trotz Corona-Impfung Corona bekommen haben. Wir leiden unter starkem Personalmangel.


S., 50, Rezeptionistin in physiotherapeutischer Praxis (Juli 2022)

 

Ich arbeite in einer Physiotherapie, nicht als Therapeut sondern als Rezeption und Organisationskraft. Die allgemeine Corona-Maßnahmen-Situation hat mich intensiv begleitet und mich an meine psychischen Grenzen getrieben. Meine innere Einstellung und das Gefühl dieser ungerechtfertigten Ungerechtigkeit hat mich sehr verändert und das nicht gerade zum Positiven. Dabei war ich mit meinen knapp 50 ein positiv eingestellter Mensch.

Nur der Austausch mit Gleichgesinnten trägt mich durch diese Phase. Der Aufforderung des Gesundheitsamtes bin ich nachgekommen und das Gespräch mit der Ärztin vor Ort war sehr angenehm, somit fühle ich mich erstmal etwas besser und der Druck ließ etwas nach. Nachrichten schauen bzw. hören versuche ich dennoch zu vermeiden, da mich das sehr aufregt und mich das sehr schlecht schlafen lässt.

Laut der Ärztin muss der Impfstatus im September erneut übermittelt werden und es könnten Geldstrafen folgen. Es bleibt somit spannend 😕. Noch ist die Lage zwischen mir und meiner Chefin entspannt, da wir eine Kollegin haben, bei der ein Impfschaden beim Kardiologen diagnostiziert wurde... Sie war 2x geimpft, hat danach innerhalb von 6 Monaten 2x Corona bekommen mit Symptomen und klagt nun über Herzstolpern.

Ich selbst bin schadstofffrei, hatte 1x Corona letzten Herbst, war 2 Wochen krank und das war's. Ich desinfiziere mich nicht ständig und versuche so zu leben wie immer... Normal.

Leider stoßen Menschen wie ich immer auf Unverständnis, meine Erfahrungen versuche ich trotzdem zu teilen. Jeder sollte selbst entscheiden, ob er sich impfen lässt oder nicht! Die Spaltung unserer Gesellschaft durch diese Maßnahme hat mich den Blick auf die einzelnen Dinge ändern lassen. Leider lebt man dadurch nicht ruhiger🙃. Körperlich bin ich dem gewachsen aber psychisch...


D., 25, Physiotherapeut (Juli 2022)

 

Seit Jahren weiß ich, was ich will: Körper und Psychotherapie einander näher bringen, die 'Ressource' Körper als möglichen Zugangsweg zu unserem inneren Erleben verstehen und uns achtsam werden lassen im Umgang mit uns selbst. Dafür lerne ich seit einigen Jahren Ansätze achtsamer Körperarbeit - von Bewegungstherapie bis Craniosacraltherapie und Shiatsu.

Anfang Juni wurde mir meine Traumstelle angeboten. Eine klinische Station für Psychotherapie und Psychosomatik. Alles passt, die Klinik möchte die Zusammenarbeit und ich freue mich unglaublich darauf, nur reicht es nicht mehr, gesund und genesen zu sein, egal wie strikt ich mich an Hygienemaßnahmen halte und egal welchen Nachweis auf Immunzellen ich erbringe.

Alle Ärzte, die ich konsultiert habe, bestätigten mir: eine Covid19-impfung ist in meinem Fall medizinisch nicht sinnvoll, denn ich bin körperlich absolut gesund, habe durch die vergangene Infektion bereits eine gute Grundimmunisierung und keiner der Impfstoffe führt zu steriler, in vielen Fällen auch nicht zu klinischer Immunität.

Manchmal macht mich die aktuelle Diskriminierung und der Ausschluss aus meinem Berufsfeld wütend und traurig. Ich wünsche mir von Herzen, dass wir Menschen wieder mehr Verständnis füreinander entwickeln können und hoffe weiterhin, bald wieder arbeiten zu dürfen.


C., Pflegekraft (Juli 2022)

 

Anfangs kam natürlich zuerst eine Anfrage ins Haus seitens des Arbeitgebers, warum, wieso und weshalb ich mich nicht impfen lasse. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass es eigentlich darum ging, mir zu sagen, dass die Einrichtung hinter der Impfkampagne steht. Egal, ich nicht. Der Arbeitgeber steht nicht hinter den Ungeimpften und folgt den politisch vorgeschriebenen Gesetzen und ihrer Umsetzung.

Was macht das mit mir? Existenzängste da ich 26 Jahre in der Pflege bin mit Herz & Verstand, hab nie etwas anderes gemacht. Druck innerlich, weil ich nur noch befristet da bin und jeden Tag der Bescheid vom Gesundheitsamt kommen könnte, der mich freistellt. Zwischendurch schon fast Burnout, bis hin zu dem Gedanken: Ich höre von selbst auf. "Wer mich nicht haben will..." 

Aber nein, dann doch nicht, ist ja meine Berufung. Nun warte ich ab und füge mich dem Ganzen und werde mich weiter nicht impfen lassen und alle Gesetzeslücken mit meinem Anwalt nutzen, die auch mir Rechte zugute kommen lassen. 


J., Pflegekraft für Notfallmedizin (Juli 2022)

 

Ich bin Pflegefachkraft für Notfallmedizin, seit 1997 im Beruf Krankenpflege tätig und ich bin nicht geimpft. Der Grund sind meine eigenen Beobachtungen und auch Erfahrungen, die ich in meinem Leben gemacht habe. In unserer Familie leidet ein Mitglied unter den Folgen von Contergan und eines unter epileptischen Anfällen durch die Kinderimpfungen. Trotz allem Misstrauen haben meine Kinder fast alle empfohlenen Impfungen.

Ein anderer Grund für mein Misstrauen war die mediale Berichterstattung, der Versuch der Spaltung der Gesellschaft in Geimpfte und Ungeimpfte. Ich habe eine solche Berichterstattung schonmal erlebt,  als ich von 2002 bis 2003 in den USA lebte. Daraus lernte ich, dass mediale Berichterstattung nicht der Wahrheit entsprechen muss und ich hinterfrage sie kritisch.

Als Pflegekraft in der Notaufnahme habe ich auch beobachten können, dass die Impfung gegen Corona auch Nebenwirkungen hat und einige Monate später konnte ich auch beobachten, dass die Corona-Impfung leider auch wenig Nutzen bringt. Die meisten meiner Kollegen sind wegen der freiheitsentziehenden Maßnahmen geimpft. Für mich ist die Einrichtungsbezogene Impfpflicht inakzeptabel und deswegen habe ich mich entschieden, aus dem Beruf erstmal auszusteigen. 

Ich war in der glücklichen Lage, noch verbleibende Elternzeit zu haben, und mache jetzt in dieser Zeit ein Online-Studium. Zum Glück verdient mein Ehepartner genug Geld, um unsere Familie zu ernähren, und wir sind nicht von meinem Gehalt abhängig. Trotzdem hatte ich meinen Beruf immer gerne und mit voller Leidenschaft getätigt und ich bin traurig darüber, wie sich die Gesundheitsbrache verändert. 


C., Psychotherapeutin (Mai 2022)

 

Ich bin Diplom-Psychologin, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin sowie in fortgeschrittener Weiterbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin (AWKV). Derzeit bin ich noch in einer Klinik angestellt, gelte als genesen. Das hiesige Gesundheitsamt gab an, dass es keine Genesenennachweise mehr ausstelle. Daher sollte ich mir das EU-Zertifikat organisieren. Mein Arbeitgeber möchte mich allerdings nach zwei Monaten bereits dem Gesundheitsamt melden, weil das so nach der geltenden Rechtslage sei. 

Zwei weitere Kollegen von mir sind auch betroffen. Bisher haben sie vom Gesundheitsamt nur etwas aus einer anderen Region erhalten, wenn dort das Ausbildungsinstitut ist. 

Ansonsten bin ich noch bei einem Ausbildungsinstitut derzeit angebunden. Kann meine Behandlungsfälle noch absolvieren, habe schriftlich, dass sie mir zumindest kein Hausverbot erteilen. Ob sie mich dem Gesundheitsamt auch nach zwei/drei Monaten melden, wird sich noch zeigen. Bisher habe ich nichts gehört.  

Ich selbst kann mich auf keine neue Stelle bewerben. Obwohl das Interesse und der Bedarf groß ist, ich bald mir einer Doppelapprobation nicht uninteressant wäre, darf mich derzeit keiner einstellen, was durchaus bedauert wird. Es steht nun auch bald in den Stellenbeschreibungen, dass man nach den geltenden Vorgaben geimpft sein muss, d.h. auch bei Genesenen mindestens eine Impfung, empfohlen nach vier Wochen.

Ob ich einen Kassensitz erwerben dürfte, wird sich auch zeigen. Derzeit habe ich das noch nicht geplant. 
Es wird aus meinem Erleben der Impfstatus eines Mitarbeiters weit über die Patientenversorgung gestellt. Viele Kliniken suchen Therapeuten, am besten noch approbiert (besonders unlogisch bei Rehakliniken) und finden niemanden. 


R., 51, Krankenschwester (Juli 2022)

 

Ich arbeite als Praxisanleiterin in einem Ausbildungsbereich auf einer unfallchirurgischen Station. Ich arbeite seit 32 Jahren in meinem Beruf, mit kurzen Kinderpausen. Ich habe Familie, drei Kinder.  Ich arbeite sehr, sehr gerne, mache meinen Beruf mit Leib und Seele. Ich habe eine sehr gute Stelle - für mich, die ich rückenoperiert bin, ist es optimal mit den Azubis zu arbeiten. Wenn ich freigestellt werden würde, weiß ich nicht, ob ich noch einmal so eine gute Stelle bekäme.

Ich bin nicht geimpft, und auch nicht genesen. Ich habe ein ärztliches Attest, dass ich nicht geimpft werden darf. Nun sind ja die Indikationen dafür sehr eingeschränkt und wahrscheinlich würde bei einer Überprüfung mein Attest nicht standhalten.

Ich habe Anfang April, obwohl ich das Attest vorgelegt habe, einen Brief vom Gesundheitsamt bekommen. Die Formulierungen sind sehr angstmachend, fordernd und einschüchternd. Nach einer ausführlichen Stellungnahme meinerseits bekam ich ein Schreiben meiner Klinikleitung mit der Bemerkung, das Attest werde extern geprüft.

Seither lebe ich in ständiger Angst, manchmal habe ich Angst, den Briefkasten aufzumachen, es könnte ja ein Drohbrief drin sein. Es ist sehr belastend, oft kommen mir, auch beim Schreiben jetzt, die Tränen. Ich empfinde eine große Ungerechtigkeit, ich habe schon so lange Jahre gearbeitet, oft unter schwierigsten Bedingungen, eingesprungen, ausgeholfen. Ich habe bis jetzt keine Sicherheit, ob das Attest gilt. Ich lebe in ständiger Unsicherheit und Angst.

Es kommt mir vor wie eine Parallelwelt im Klinikalltag. Die, die geimpft sind, arbeiten - wenn sie dann mal gesund sind - wie wenn nichts wäre. Ich, die ich seit der Pandemie nicht einen Tag krank war, auch nie Corona bekam (obwohl auch auf Corona-Station gearbeitet) und auch ein paar andere Kollegen, müssen um den Arbeitsplatz bangen. Unterstützung von Seiten der Klinikleitung und Betriebsrat gibt es keine.

Wir haben eine Ungeimpften-Telegramgruppe der Klinik, das empfinde ich als sehr hilfreich. Es sind auch neue Kontakte zu Kollegen entstanden, man macht sich gegenseitig Mut.

Ich glaube an einen Schöpfer, das ist auch mit ein Grund, mich nicht impfen zu lassen, die Impfung greift nach aller Forschung nach in den Bauplan des Menschen ein und da wird für mich eine Linie überschritten.

Mir persönlich hilft sehr mein christlicher Glaube, und eine enge Freundschaft zu eine Freundin. Ich weiß, Gott wird für mich sorgen und ich darf vertrauen, und doch bleibt die Ungewissheit und die Angst. Das ist oft eine Achterbahn der Gefühle. Ich schlafe eh schlecht und seit dem Gesetzesbeschluss ist mein Schlaf noch schlechter, ich wache oft nachts auf und liege wach und mache mir Gedanken.

 


 G., 54, ehem. in Logopädiepraxis (Juli 2022)


Meinen Job in einer Logopädiepraxis habe ich 2020 wegen des Corona-Lockdowns verloren. Bin in die Pflege geflüchtet, da dort dringend Bedarf war. Habe zwei Jahre das volle Programm miterlebt, bis ich letzten November selbst Corona bekam. Delta-Variante ungeimpft, war kein Zuckerschlecken.                                                                                                        

Mein Genesenen-Status wurde mir für 15. Mai ausgestellt und so war ich ein wenig entspannt, was die Kündigungsdrohung zum 15. März anging. Im Februar musste ich feststellen, dass ich ab 15. März nicht mehr eingeteilt war. Der Status wurde um 90 Tage gekürzt und somit musste ich mir innerhalb von 4 Wochen einen neuen Job suchen.                         

Das war die Hölle, ich flüchtete mich ins Gastgewerbe. Dort wurde ich ausgenutzt und schlecht bezahlt. Wenn ich am Abend nach Hause kam, heulte ich vor Erschöpfung. Ich war so verzweifelt, dass mir nichts anderes übrig blieb (meinte ich), als zu kündigen, um schnell den Arbeitsplatz zu verlassen.

Nun bin ich seit einer Woche arbeitslos und kämpfe mich durch Bewerbungen. Das ist kein Spaß. Ich wurde vom Arbeitsamt für drei Monate gesperrt und bekomme lauter Anfragen, wo man eine Impfung braucht.
Es ist so deprimierend, man weiß nicht wie man die Miete bezahlen soll und rückblickend war man bis jetzt für das ganze System im Einsatz.
Ich werde mir treu bleiben und mich nicht impfen lassen, habe aber keine Ahnung, wie ich das alles stemmen kann und ob ich wieder eine Arbeitsstelle finde, wo ich durch mein Wirken Gutes tun kann.


B., zahnmed. Fachangestellte (Juli 2022)        

                                                                                                                                                                        

Mir war schon früh klar, dass bei der kurzen Herstellungsdauer der Impfstoffe nichts Gutes herauskommen kann. Als es dann soweit war und ich zu diesem experimentellen Menschenversuch gezwungen werden sollte, breitete sich eine Angst und Hoffnungslosigkeit in mir aus, die ich vorher nicht kannte.                                                                                                                                                                  

Ich versuchte mit allen Mitteln, aus dieser Pflicht herauszukommen. Mein Hausarzt nahm meine Angst vor den schon zahlreich belegten Nebenwirkungen überhaupt nicht ernst und mein Chef sagte nur, ich dürfte seine Praxis ab dem 15.03. - nach 20 Jahren - nicht mehr betreten.                                                                                                                                                        

Ich ging zum Anwalt der auch nicht viel machen konnte, oder wollte. Schon im Januar meldete ich mich arbeitssuchend.                               Es entstand ein heftiger psychischer Druck. Der Gedanke, einen erfüllten Job zu haben und ihn nicht mehr ausüben zu dürfen, weil eine Regierung gegen sämtliche Menschenrechte und bestehende Kodexe verstößt, macht mich immer wieder fassungslos, es ist unbegreiflich...

Heute bin ich glücklicherweise impfbefreit und "DARF" weiterarbeiten. Diese Erfahrung hat mich emotional abgestumpft. Mir sind viele meiner Mitmenschen egal geworden!

Ich wünsche meinen Mitstreitern viel Kraft und Durchhaltevermögen. Es gibt andere Arbeit und Arbeitgeber die uns brauchen und schätzen... 


 V., in Einrichtung für Menschen mit Assistenzbedarf (Juli 2022)

 

Ich arbeite seit 13 Jahren in einer großen christlichen Einrichtung für Menschen mit Assistenzbedarf. (…). Dort leben Menschen mit einer leichten Behinderung und einer psychischen Erkrankung. Mit diesen Menschen arbeite ich mittlerweile 10 Jahre. Dadurch wird man zu einem verlässlichen Anker an ihrer Seite. 

Ich habe aktuell ziemlich Glück, da ich ein Jahr in Elternzeit bin. Noch bis 18.3.23. Aber während der Schwangerschaft hatte ich ziemlich Angst, aufgrund der drohenden Impfpflicht entlassen zu werden. Statt dass meine Gynäkologin mich unterstützte, versuchte sie mich zum Impfen zu drängen. Erzählte sogar Horrorgeschichten von aufgrund der Covid-Erkrankung der Mutter verstorbenen Säuglingen.

Mein Arbeitgeber versucht, alle Mitarbeiter zum Impfen zu drängen. Es rufen sogar Abteilungsleiter bei den Mitarbeitern an, um in ihr Gewissen zu reden. Es gibt keinerlei Unterstützung von den Chefs. Sie ruhen sich komplett darauf aus mit der Aussage: „Darauf haben wir keinen Einfluss, das macht das Gesundheitsamt“. Es fühlt sich nicht gut an. Ich bekomme viel von einer guten Kollegin zu hören, die den Druck täglich spürt und versucht auszuhalten. Nach wie vor wird es noch so dargestellt, als ob es sämtliche Maßnahmen nur wegen der Ungeimpften gäbe.

Wieder wird der Druck erhöht. Die Ungeimpften müssen sich täglich testen, was ok ist. Aber es muss vor dem Dienst stattfinden. Jeden Tag 15 Min. extra. Die Geimpften dürfen es in der Arbeitszeit machen. Und alles unter Aufsicht eines weiteren Kollegen. Bei mir sind permanent Existenzängste da. Wenn der Quatsch nicht abgeschafft wird, werde ich da nicht mehr arbeiten können. Die Entscheidung, ein Kind zubekommen und dann zu betreuen, geht eigentlich nur dank meinem Schichtdienst. Wenn dieser jetzt wegfällt, weil ich irgendwo anders arbeiten muss, weiß ich nicht wie es gehen soll. 


S., Kinderkrankenschwester (Juli 2022)

 

Mich belastet die ganze Situation sehr. Permanent die Existenzängste, ob und wie lange man noch arbeiten darf. Ich bin alleinerziehende Mama und auf mein monatliches Gehalt angewiesen.
Ich habe den 3. Brief vom Gesundheitsamt erhalten. In 5 Tagen habe ich ein Gespräch beim Gesundheitsamt und von meinen Arbeitgeber erwarte ich seit 7 Tagen einen Rückruf, ob er meine Unverzichtbarkeitserklärung für das Gesundheitsamt unterschreibt. Ich kann mich nicht mehr konzentrieren, schlafe schlecht, springe für meine geimpften Kollegen ein. Ich bin jetzt an einem Punkt angelangt, wo ich nicht mehr kann.
Ich bin gesundheitlich sehr angeschlagen. Ich habe viele Vorerkrankungen, weshalb ich mich nicht impfen lasse. Bisher war ich weder positiv, noch habe ich Antikörper. Von den täglichen Tests, die mir Nasenbluten bescheren, oder den Anfeindungen von Kollegen mal abgesehen, arbeiten wir täglich am Limit, weil wir permanent unterbesetzt sind. Das hält keiner mehr lange aus.



J., Leiter einer Kontakt- und Begegnungsstätte für Suchtkranke (Juli 2022)

 

Wir hatten den gesamten Lockdown geöffnet, trugen Masken und hielten Abstand., an 3 Tagen die Woche. Nach wie vor arbeite ich, einen Pflichttermin durch das Gesundheitsamt zur Impfberatung habe ich wahrgenommen.
Sowohl für meine Kollegen als auch mich ist es sehr belastend, dass meine Situation sich täglich ändern kann. Nach der harten Zeit ist es unvorstellbar, plötzlich meinen Arbeitsplatz nicht mehr betreten zu dürfen. Ich bin in anwaltlicher Beratung und hoffe, weiterarbeiten zu können.


G., 47, zahnmed. Fachangestellte (Juli 2022)

 

Ich arbeite seit 30 Jahren als zahnmedizinische Assistentin. Kurz vor Corona hatte ich alles verloren (…) und musste von Null ein neues Leben aufbauen. Ich denke, deshalb ging ich gestärkter und reflektierter als andere Betroffene in die Phase ab dem 15. März.

Als nicht gegen Covid geimpfte Person habe ich im privaten/familiären Bereich traurige Trennungen und Spaltungen erlebt, obwohl ich 2 Jahre neutral jedem gegenüber stand. Zum Beispiel bezeichnete mich die eigene Schwester unterschwellig als Nazi und brach Monate den Kontakt ab. Bei der Begegnung mit einer alten Bekannten, ging diese zwei Schritte zurück und war total entsetzt von mir, als ich erwähnte, dass ich nicht weiß, ob ich meine Arbeit weiter machen darf, weil ich nicht geimpft bin.

Existenzangst, ausgeschlossen zu werden und Diskriminierung sind fast schon alltäglich geworden. Aktuell arbeite ich mit meiner (ebenfalls ungeimpften) Kollegin alleine, weil geimpfte Kolleginnen an Covid erkrankt sind. Ich übe mich seit 3 Jahren darin, im Moment zu leben und somit nicht wieder in ein tiefes Loch von Existenzangst zu fallen. Falls mich das Betretungsverbot wirklich trifft, werde ich dem Gesundheitswesen wohl den Rücken zukehren. Das Leben geht dann halt arbeitstechnisch in eine andere Richtung weiter.

Was mich jedoch teilweise ziemlich wütend macht, ist, wenn ich die verschiedenen Schicksale bei vielen anderen Betroffenen sehe. Die Ungerechtigkeit und Sinnlosigkeit dieses Impfzwangs bringt mich immer wieder zum Kopfschütteln.


U., Arzthelferin (Juli 2022)

Ich arbeite in einer Allgemeinarztpraxis. Ich bin die einzige von sechs Helferinnen, die nicht geimpft ist. Erst war alles ruhig, weil meine beiden Chefs wohl hofften, dass ich doch noch einknicken werde. Das tat ich natürlich nicht, dann ging die Fragerei los. Warum denn nicht? Es sei unsolidarisch... Wir kennen das ja alles. Wenn ich bei meiner Entscheidung bliebe, könnte es sein, dass ich gehen müsste. Nun, das wusste ich...aber dafür ist ja erstmals das Gesundheitsamt zuständig.
Ich wurde am 16. März gemeldet. Am 29. März habe ich mir Corona geholt (absichtlich) und galt bis Ende Juni als Genesen. Super-Status!!! Tatsächlich herrlich frei, ruhig und sorglos in diesen 3 Monaten. Ich wusste schon gar nicht mehr wie sich das anfühlte. Fazit: Ich wurde nicht extrem bedrängt und meine Kolleginnen waren und sind mir gegenüber sehr loyal.

Aber das Damoklesschwert dieser Impfpflicht hängt täglich bedrohlich über einem. Ich weiß nicht, wie es weitergeht, wann ich angeschrieben werde, ob ich noch weiterarbeiten kann. Meine Chefs sprechen das Thema nicht an. Ich fühle mich geduldet... es ist nicht schön.
Und dass man sich Corona holen muss, um mal 3 Monate in Ruhe leben zu können - ist das nicht verrückt?! Krank werden, damit man als genesen gilt?! Aber Impfen gegen Corona... Das kommt nie, nie, nie in Frage. Ich sehe so viele Patienten mit Nebenwirkungen. Aber jetzt ist bald alles „Post-Covid“, denn die meisten wurden 2-3 Wochen nach dem Booster positiv getestet.


D., psychologischer Psychotherapeut (Juli 2022)

 

Meine Ausbildung zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten kann zur Zeit nicht fortgesetzt werden, weil ich keine Patienten behandeln darf. Ebenso keine Gruppenpsychotherapie für Erwachsene, die ich auch im Rahmen einer Ausbildung anbieten würde. Das wurde von der hier zuständigen Ärztin im Gesundheitsamt dem Ausbildungsinstitut so mitgeteilt.

Meine Stelle als psychologischer Psychotherapeut in einem Klinikum habe ich aufgegeben und bin sicherheitshalber in einen Bereich gewechselt, wo kein Tätigkeitsverbot angedroht wurde, allerdings mit geringerem Stellenumfang. Zudem fand ich die Diskriminierung von freiwillig nicht geimpften Kollegen verabscheuungswürdig. Gleichwohl mein Team immer respektvoll mit mir umgegangen ist, bestanden hinsichtlich der Testnachweise als auch zum Teil in Bezug auf gestattete Tätigkeiten unterschiedliche Vorgaben. An internen Fortbildungen durfte ich nicht teilnehmen.

Auf die Möglichkeit, einen Kassensitz zu erwerben, habe ich verzichtet, weil ich Sorge hatte, dass ich diesen nicht bedienen darf und dann auf den Kosten sitzen bleiben würde.

Insgesamt muss ich finanzielle Einbußen hinnehmen, weil der Stellenanteil jetzt geringer ist und ich kein Einkommen aus der Behandlung von den Kindern und Jugendlichen und der Gruppenbehandlung erwerben darf.