Stimmen

"Und dann musste ich doch stutzen..."  - Mein persönlicher einstieg in eine kritische perspektive

In Briefform werden auf dieser Seite neun Stimmen laut und liefern Einblicke in die ganz persönlichen Erfahrungen unserer PsychologInnen zur Corona-Krise. Es werden verschiedene private und professionelle Perspektiven auf jene Hindernisse beleuchtet, über die auch Sie vielleicht schon einmal gestolpert sind. 

 

Dies sind unsere Eindrücke, die wir gern mit Ihnen teilen möchten!

 

 


Wir sollten alle aufpassen, dass wir unsere Menschlichkeit in Zeiten von Corona nicht verlieren...

 

Ich bin 44 Jahre alt, Psychotherapeutin für Erwachsene, Kinder und Jugendliche und war über 15 Berufsjahre auch wissenschaftlich tätig. Ich bin geimpft und traditionell Grün-Wählerin.

Was ich als Mensch und in meinem Beruf gelernt habe, ist, dass Menschen gewöhnlich gute Gründe für ihr Verhalten haben und dass es sich lohnt zu versuchen, diese zu verstehen. Ich wünsche mir einen bunten und vielfältigen Dialog, in dem auch und gerade abweichende und unbequeme Informationen und Ansichten berücksichtigt werden. In den Sozialwissenschaften und in der Psychotherapie wissen wir, dass diese Stimmen immer auch für das Gesamtsystem wichtig sind. Die Kritischen, die Langsamen, die Unbeugsamen, die Zweifelnden, die Ängstlichen, die Leichtsinnigen, die Unbequemen, die Ausgestoßenen, die, die alles hinterfragen – eine gesunde Gesellschaft braucht alle. Gerade auch dann, wenn es um schwierige Entscheidungen wie z. B. um die Einschränkung von Grundrechten oder die Einführung einer Impfpflicht geht. Aus der psychologischen Forschung wissen wir, dass das Ausstoßen von „Unliebsamen“ immer auf eine Pathologie des Gesamtsystems hinweist.

 

Ich kann mich mit einer Impfung selbst schützen. Ich kann FFP2-Maske tragen, Abstand halten, Hygieneregeln befolgen, vorsichtig sein, Kontakte reduzieren, mich einschränken und zu Hause bleiben. Aber ich will vielleicht trotzdem, dass jemand anderes sich eine Substanz mit nur bedingter Zulassung, außergewöhnlich vielen Nebenwirkungen (GlobalResearch oder Reitschuster/EMA-Datenbank) und ohne erforschte mögliche Langzeitfolgen in den Körper injizieren lässt, damit ich mich besser fühle oder ich dadurch meine Bedürfnisse, z. B. danach wieder freier zu reisen, erfüllen kann? In der Psychotherapie definieren wir das als Missbrauch.

Die Impfung schützt nicht vor Übertragung, nicht vor der Infektion und kaum vor schweren Verläufen (KRiStA oder UKHSA oder RKI). Eine aus medizinisch-wissenschaftlicher Sicht solidarische Impfung gibt es gegen Corona also nicht, egal was Politik und Medien uns suggerieren – und eigentlich wissen wir genau das inzwischen auch alle (KBV-Chef Gassen: Impfpflicht macht "medizinisch keinen Sinn" oder Reitschuster). Wir alle wollen nur unser Leben, unsere Freiheit und unsere Würde zurück. Der einzige Unterschied ist, von wem ich dies fordere und welchen Preis ich bereit bin, dafür entweder selbst zu zahlen oder andere zahlen zu lassen.

Ich finde es daher wichtig innezuhalten und sich ehrlich zu fragen:

  • Was für ein Mensch möchte ich in dieser Situation sein?
  • Nach welchen Werten möchte ich leben?
  • Mag ich den Menschen eigentlich, der ich geworden bin?
  • Sind das wirklich meine Emotionen, bin ich noch in mir selbst zu Hause?
  • Warum halte ich vielleicht meine Sichtweise und Bedürfnisse für berechtigter oder wichtiger die die von anderen Menschen?
  • Welchen Preis bin ich bereit, andere dafür zahlen zu lassen – und gestehe ich mir selbst das ehrlich ein?
  • Mache ich mich damit schuldig an meinen Mitmenschen?
  • Fühle ich mich im Recht und moralisch überlegen? Glaube ich vielleicht sogar, dass ich den einzig richtigen Standpunkt vertrete?
  • Dass es einfache Antworten auf schwierige Fragen in einer Demokratie geben kann – und sollte?
  • Wie sehr bin ich bereit, persönliche Opfer von anderen zu fordern, und wie sehr fordere ich mir dies eigentlich selbst ab – und leiste ich dabei mehr, als ich erwarte?

Wenn ich selbst wirklich ehrlich Bilanz ziehe, merke ich immer wieder, dass ich es mir gerne einfach machen möchte. Und einfach – das ist immer Kritik an dem anderen, niemals an mir selbst. Ich selbst bin geimpft und möchte mich nicht schuldig machen an meinem Nächsten. Ich kann gut verstehen, dass es einfacher ist, zu verlangen, dass dessen Grenzen und Würde verletzt werden – und in den Medien lerne ich, dass ich damit sogar moralisch überlegen bin. Die Alternative wäre zu beginnen, bei mir selbst zu schauen oder Fragen zu stellen an einen mir vielleicht übermächtig erscheinenden Staat, und das ist psychologisch eine ganz andere Nummer. In der wissenschaftlichen Psychologie haben wir viele extrem gut erforschte Konzepte, mit denen wir beschreiben, warum ich meine Emotionen wie Angst, Frust, Ärger, Hilflosigkeit etc. dann lieber gegen den Schwächeren richte (z. B. kognitive Dissonanzreduktion, Massenpsychose, Identifikation mit dem Aggressor/Stockholmsyndrom, In-Group/Out-Group etc.). Aber glücklich werden wir so nicht. Wir müssen alle auch mit uns selbst nach der Pandemie weiterleben. Als Psychotherapeutin fürchte ich fast mehr um den seelischen Schaden, der an den Seelen der Menschen entsteht, die jetzt mit teils so viel Leidenschaft und Gewissheit auf der vermeintlich richtigen Seite stehen. Wir werden in meinem Beruf viele Scherben aufzusammeln haben.

 

Ich höre viele Geschichten von Menschen bei Montagsspaziergängen, in meiner Praxis und von den Menschen in meinem Umfeld, die mich berühren. Und der, der sie mir erzählt, ist zuerst und vor allem immer: ein Mensch. Reflexhaft und pauschal jene Menschen, welchen Kopf und/oder Herz zum Innehalten oder Umkehren auf dem politisch vorgegeben Kurs raten, als rechtsradikal, demokratiefeindlich, Corona-Leugner, Verschwörungstheoretiker, Schwurbler, Ungeimpfte, Impfgegner etc. zu bezichtigen – das halte ich daher für intellektuell wie menschlich primitiv (und übrigens auch zutiefst undemokratisch). Hierzu passt auch, dass die Mär vom „Covidioten“ wissenschaftlich widerlegt ist – tatsächlich sind COVID19-Impfskeptiker „hoch informiert, gesellschaftlich hochkompetent und wissenschaftlich gebildet“ (MIT-Studie).

 

Mich berührt jedes einzelne Schicksal. Sich berühren zu lassen macht unsere Menschlichkeit aus. Wir sollten alle aufpassen, dass wir unsere Menschlichkeit in Zeiten von Corona nicht verlieren. Mein Wunsch ist also eine Gesellschaft, in der jeder im Rahmen der Gesetze einen guten Platz für sich findet. In der wir nicht nur auf das Virus schauen, sondern unsere Menschlichkeit behalten. 

 

S., Psychologische Psychotherapeutin


Ich war voller Angst, nochmal meine aufrichtige Meinung zu äußern...

 

I. Ich bin sehr wissenschaftsaffin und hatte den ersten offenen Brief von Prof. Sucharit Bhakdi an Dr. Angela Merkel (hier) Ende März 2020 auf Facebook gepostet. Arglos... denn Prof. Bhakdi ist ein bekannter Facharzt für Mikrobiologie und Infektionsbiologie, einer der meist zitierten Wissenschaftler Deutschlands, der zudem einige ärztliche Freunde von mir mit ausgebildet hatte, und den sie menschlich sehr mochten und fachlich total schätzten. In seinem offenen Brief traf er genau einen Punkt, der mir auch schon selbst aufgefallen war: dass diese vollkommen unbekannte Krankheit 'Covid-19' und ihre beispiellosen Auswirkungen auf uns Menschen doch von Forschung begleitet werden müsse! Es war genau diese - für mich offensichtliche - Perspektive, die mir bei den politischen Maßnahmen fehlte, und sein öffentliches Formulieren dieses Fehlens erleichterte mich sehr!

Ich dachte, ich tue etwas fraglos Gutes, wenn ich diesen Brief mehr Leuten zur Verfügung stelle.

 

Was dann eintrat, war der erste Shitstorm meines Lebens.

 

Ich wurde wüst und teilweise wirklich irrational von Menschen beschimpft, die mich allesamt persönlich kannten (!) und bis dahin offenbar ja auch mochten - zwar nur, weil wir ein leidenschaftliches Hobby miteinander teilten (mit meinen im Alltag gewachsenen Freund/innen war ich nie auf Facebook vernetzt), aber immerhin. Sie kannten mich, sie wussten um meine linken Werte, und ich dachte bislang auch, dass klar sei, dass ich den Beruf als Psychotherapeutin nicht gewählt hatte, um möglichst vielen Menschen kaltschnäuzig zu schaden; dass das einfach nicht die Haltung sein konnte, mit der ich in der Welt unterwegs war und bin - das dachte ich, müsse doch vollkommen klar sein.

 

Stattdessen wurde auf mich reagiert, als hätte ich gepostet, lasst uns forschen STATT Vorkehrungen zu treffen und STATT zu helfen, lass uns unter dem Mikroskop betrachten wie Leute elendig verrecken, ohne einzugreifen, im Dienste der Wissenschaft. Absurd!

Und sofort bekam ich schon damals die reflexhafte Etikettierung als 'Verschwörungstheoretikerin' und 'rechtsoffen' ab. Ober-absurd!

Ich war wirklich fassungslos, und eine Weile fix und fertig; habe überhaupt nicht verstanden, was hier grade passiert war, und war voller Angst, nochmal meine aufrichtige Meinung zu äußern. Ich hatte den ersten Kontakt mit der offenbar schon damals tiefen Spaltung gemacht, die die hochemotionalisierte Aufladung eines medizinischen Phänomens mit sich führte.

 

Glücklicherweise wurde ich durch denselben Post auch in kritische Wissenschaftsgruppen eingeladen: das war mein Einstieg in den 'alternativen' Informationsfluss, der diejenigen wissenschaftlichen Erkenntnisse umfasst, die derzeit nicht in den Massenmedien publik gemacht werden, von renommierten Wissenschaftler/innen, die samt und sonders nicht in die Talkshows eingeladen werden und nicht Teil des öffentlichen Diskurses sein dürfen.

 

II. Im Weiteren staunte ich darüber, dass das Regierungs-Narrativ sehr früh schon zwei Dinge nebeneinander stellte: 'Wir wissen noch kaum etwas über diese neue Krankheit' und 'Die Pandemie wird erst dann zu Ende sein, wenn ein Impfstoff zur Verfügung steht.' Das passte in meinem Augen ganz offensichtlich nicht zusammen. Ich dachte, dafür muss man keine empirische Wissenschaft studiert haben, um den logischen Fehler zu bemerken. Aber es stolperten offenbar nicht viele andere darüber.

 

III. Wo mir das empirische Studium mit fundierten statistischen und wissenschaftsmethodischen Kenntnissen ganz sicher hilfreich war, war, dass ich Statistiken selber lesen und interpretieren kann. Ich stutzte, wie verzerrt, suggestiv und permanent ohne sinnvolle Bezugswerte bspw. das RKI - dem ich bis dahin natürlich als seriöse Quelle vertraut hatte - die Daten für die Allgemeinheit aufbereitete. Ich verstand es nicht, denn es waren solche Grundlagenfehler, die erfahrenen Wissenschaftler/innen ganz sicher nicht passieren würden - und schon gar nicht ständig und auf Dauer.

 

Das waren meine ersten drei 'Stutzer', an die ich mich aus heutiger Perspektive erinnere. Ich bin bis heute aus dem Staunen noch nicht herausgekommen und befürchte, das wird auch noch eine ganze Weile so bleiben.

 

K., Psychologische Psychotherapeutin in eigener Praxis


Seit wir nun "in Zeiten von Corona" leben, hat sich die Arbeit in meiner Praxis spürbar verändert...

 

Psychotherapie mit Menschen, die den Weg in eine psychotherapeutische Praxis finden, ermöglicht vielfältige Einblicke in ganz unterschiedliche Lebenswelten, Denkweisen, Lebensentwürfe und -geschichten. Die Patientinnen und Patienten lassen mich als Therapeutin ein Stück teilhaben an ihrem Leben, ihren Sorgen, Nöten und Problemen, aber auch an ihren Erfolgen, positiven Veränderungen und Momenten des Glücks. Ich begleite sie ein Stück ihres Lebensweges und versuche, hilfreiche Impulse zu geben und positive Veränderungen anzustoßen. Das empfinde ich als ein großes Privileg und persönliche Bereicherung. Seit wir nun „in Zeiten von Corona“ leben, hat sich die Arbeit in meiner Praxis spürbar verändert. Besonders die Auswirkungen der im Kielwasser der Pandemie beschlossenen vielfältigen Gebote und Verbote erlebe ich in meiner Praxis jeden Tag hautnah:

 

Herr C. ist Anfang dreißig und leidet an einer schweren sozialen Phobie. Nach einer Reihe beruflicher Fehlschläge in seinem Ausbildungsberuf beginnt er eine Psychotherapie. Er macht gute Fortschritte, arbeitet aktiv an seinen Ängsten vor dem Kontakt mit anderen und verwirklicht seinen lang gehegten Wunsch ein Studium aufzunehmen. Im Studium erlebt er Erfolge, knüpft Kontakte. Er blüht auf. Dann kommt Corona. Herr C. steht kurz vor seinem Abschluss. Das Studium findet jetzt „online“ statt. Herr C. sitzt zu Hause, bleibt nächtelang wach, verschläft die Tage. Er hält sich strikt an die Kontaktbeschränkungen. Er ist allein, isoliert. Nach einem Jahr „Online-Lehre“ bricht er das Studium ab. Er rutscht in eine schwere depressive Krise und verlässt kaum noch das Haus.

 

Frau A. ist Mitte fünfzig und lebt alleine. Sie hat keinen Partner und keine Kinder, worüber sie sehr unglücklich ist. Sie leidet an verschiedenen schweren körperlichen Erkrankungen, ist in ihrer Beweglichkeit stark eingeschränkt und erlebt seit Jahrzehnten depressive Phasen. In der Therapie gelingt es ihr zunehmend besser, ihr Leben aktiv zu gestalten. Sie schließt sich verschiedenen Gruppen und einem Kunstkreis an, besucht Ausstellungen und Museen und engagiert sich für notleidende Menschen. Es geht ihr besser. Dann kommt Corona. Bald schon finden keine der haltgebenden Aktivitäten mehr statt. Keine Gruppen, keine Treffen, kein Museumsbesuch. Es ist ja nun verboten – es gibt Kontaktbeschränkungen und die Angst vor einer Infektion. Frau A. sitzt allein zu Hause. Monatelang. Immer öfter denkt sie in dieser Zeit daran, sich das Leben zu nehmen.

 

Frau G. ist Ende zwanzig und hat als Kind schwere Traumatisierungen und Vernachlässigung erlebt. Es fällt ihr schwer, Vertrauen zu fassen und sich dem Leben zu öffnen. Zu schlimm sind die Erfahrungen, die sie mit sich herumträgt. Endlich schafft sie den Schritt in eine Therapie. Sie nimmt den Kampf auf mit den Dämonen der Vergangenheit, ein kleines Pflänzchen der Hoffnung auf ein besseres Leben beginnt zu wachsen. Dann kommt Corona. Die massiv eingreifenden Corona-Regeln mit Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen, Testpflichten und – davor fürchtet sie sich besonders – einer möglichen Impfpflicht wirken auf Frau G. massiv verunsichernd und angstauslösend. Erneut erlebt sie sich als hilflos, ausgeliefert und in ihrer körperlichen Unversehrtheit und Selbstbestimmung bedroht. Die Therapie stagniert. Frau G. ist durch die aktuelle Situation derart belastet, dass sie einer Arbeit an ihren Traumatisierungen nicht mehr gewachsen ist.

 

Diese kurzen Falldarstellungen stehen beispielhaft für eine lange Reihe anderer Geschichten und Schicksale von Menschen in der Corona-Pandemie, mit denen ich in meiner Praxis konfrontiert bin. Nahezu von Beginn an habe ich vor diesem Hintergrund die so genannte Verhältnismäßigkeit der Corona-Maßnahmen hinterfragt und mich darüber zunächst gewundert, später dann zunehmend empört, wie so viele wesentliche Werte unserer Gesellschaft wie Freiheit, Selbstbestimmung, soziales Miteinander, Gemeinschaft, Bildung etc. einem einzigen Ziel – dem Schutz vor Corona-Infektionen – nahezu widerspruchslos untergeordnet wurden. Das von Politik und Medien unermüdlich forcierte Klima der Angst und Verunsicherung hat bei vielen Menschen Spuren hinterlassen und tiefe Gräben durch unsere Gesellschaft gezogen.

 

Die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen sind für mich Anlass zu großer Sorge. Ich wünsche mir in Bezug auf unseren Umgang mit der derzeitigen Situation (zum Beispiel bezüglich Impfung, Test- und Maskenpflicht, Kinder und Corona etc.) einen offenen, toleranten, vielstimmigen und wissenschaftlich fundierten Diskurs, um gemeinsam auf Basis einer freiheitlichen Grundhaltung Gräben zu überwinden und Brücken zu bauen zwischen verfeindeten Lagern. Ich hoffe, dieses Projekt und die daran beteiligten Menschen können dazu beitragen, gemeinsam einen Weg durch diese schwierigen Zeiten zu finden!

 

                                                                                                                                                A., Psychologische Psychotherapeutin in eigener Praxis


Ich habe im Studium der Psychologie das kritische Denken und Handeln gelernt...

 

Ein gefährliches Virus sollte meiner Meinung nach jeder ernst nehmen – und wenn wir das Ausmaß der Bedrohung am Anfang nicht abschätzen können, ist eine überschießende Vorsicht besser als Nachsicht. Schließlich möchten wir das Leben von uns selbst und unseren Liebsten schützen – mehr als verständlich. Und so war ich am Anfang (März 2020) auch erst mal vorsichtig.

Es dauerte nicht lange und ich habe ein Video von Wolfgang Wodarg zugeschickt bekommen. Das ließ mich die aktuelle Lage mit kritischeren Augen betrachten. Es folgten Videos von Prof. Bhakdi, die Dokumentation „Profiteure der Angst“ und dann war mir relativ schnell klar, dass die Bedrohung nicht dem entspricht, wie es uns ununterbrochen in den Mainstream-Medien berichtet wird.

Mich hat das „Aufwach-Video“ von Wolfgang Wodarg sehr interessiert und ich war sehr froh, es bekommen zu haben. Dann musste ich mit Erstaunen feststellen, dass das den meisten anderen, denen ich das Video weitergesendet habe, nicht so ging. An der Universität habe ich im Studium der Psychologie kritisches Denken und Handeln gelernt. Das habe ich auch auf die aktuelle „Bedrohung“ angewandt.

Nach der Überwindung der Schockphase im März 2020 hätte unabdingbar eine Evaluation der Maßnahmen erfolgen müssen. Dass das in der vorliegenden „Pandemie“ nicht wirklich erfolgt ist, macht mich persönlich fassungslos. Mit Beginn der C-Krise sind gefühlt alle Menschen in das Gefahren-Narrativ eingestiegen – und das anscheinend unkorrigierbar. Anschließend wurden von den meisten Menschen alle Versuche, das Narrativ der Realität gegenüberzustellen, als Bedrohung interpretiert. Fakten, die nicht dem offiziellen, durch die Medien befeuerten Narrativ entsprachen, wurden von den meisten Menschen ignoriert.

Ich wünsche mir von Herzen ein Annähern der verschiedenen „Lager“. Ich bin mir sicher, dass es die meisten Menschen gut meinen und dass wir nur mit vereinten Kräften die Spaltung überwinden und zu einem friedlichen Miteinander kommen.

 

A., Psychologischer Psychotherapeut in eigener Praxis


Meine Neugier kam im Kollegenkreis nicht gut an, endete mit dem Totschlagwort: Verschwörungstheorie...

 

Im April 2020 war ich von der Berichterstattung im Fernsehen zeitweise wie paralysiert. Nach einem der Beiträge mit den vielen Särgen im Abend-TV musste ich mich nachts aufsetzen, weil mir vor Angst zuletzt zum Brechen schlecht wurde. Vielleicht weil ich sonst wenig unter krankheitsbedingten Ängsten leide, spürte ich gleichzeitig einen Ärger über diese Berichterstattung. Ich fühlte mich davon wie „traumatisiert“. Ich wollte informiert, aber nicht verängstigt werden.

Nachdem ich mit einer Freundin meine Eindrücke teilte, empfahl sie mir die Arte-Dokumentation „Profiteure der Angst“ zur Schweinegrippe von 2009 (https://www.youtube.com/watch?v=B0uLDt0NHA0). Sie blieb Gott sei Dank liebevoll hartnäckig, obwohl ich deutlich machte, mir nach den ganzen Corona-Bildern nicht noch was anderes in der Richtung reinziehen zu wollen.

Meine Angst vor einer Corona-Erkrankung nahm nach dieser Dokumentation zu meiner Verblüffung schlagartig ab. Die Hintergründe dazu zu erfahren, dass die WHO die Pandemierichtlinien derart verändert hatte, dass jede x-beliebige Grippe zur Pandemie ausgerufen werden kann... und zur Folge hatte, dass mit der Ausrufung des Pandemiestatus bis dato geheime Verträge zwischen Regierung und Pharma in Kraft treten konnten, um Impfstoffe im großen Stil zu ordern... die dann tonnenweise verbrannt werden mussten... auch das „Duell“ zwischen Christian Drosten und Wolfgang Wodarg schon damals zu sehen... wobei Herr Drosten auch damals schon warnte, wie gefährlich dieses Virus sei... und sein Szenario durch die Medien ebenfalls schon hochbeschworen wurde... all dieses löste in mir den Impuls aus:

„Wenn „die“, wer auch immer das sein mochte, das damals nicht geschafft haben, ihren Impfstoff an den Mann zu bringen, dann hatten sie bis jetzt genügend Zeit – und durch die Digitalisierung aktuell bessere Medien zur Verfügung.“

Allerdings wollte ich so nicht denken, wollte nicht „paranoid“ sein. Ich wischte diesen Impuls beiseite, beobachtete aber mit kritischem Geist von da an die Berichterstattung als solche: „Können wir den Medien vertrauen?“, ein Vortrag von Daniele Ganser (https://deref-web.de/mail/client/c1kW5VKfwyE/dereferrer/?redirectUrl=https%3A%2F%2Fwww.danieleganser.ch%2Fvideos%2Fdr-daniele-ganser-koennen-wir-den-medien-vertrauen-basel-3-3-2018%2F), war ein Aufruf für mich, kritische Informationen jenseits von ARD und ZDF gezielt zu suchen, und auch auf ein mögliches „Framing“ hin zu untersuchen.

Meine Neugier und meine Art, Fragen zu stellen, kam im Kollegenkreis nicht gut an, endete mit dem Totschlagwort: Verschwörungstheorie. Ich erlebte das immer wieder als einen Zusammenbruch von Mentalisierung. Wieso war es nicht möglich miteinander in eine offene, neugierige Position zu kommen? Stattdessen wunderte ich mich über die durchgehende Diskreditierung von kritischen Stimmen, die durch die moralische Überhöhung durch eine andere "korrekte" Sichtweise zunichte gemacht werden konnte. Hilfreich in der Einordnung dieses Phänomens der Meinungsmache war das Dossier von Prof. Dr. Martin Schwab:

https://clubderklarenworte.de/wp-content/uploads/2020/10/Prof.-Schwab-zu-Wodarg.pdf



                                                                                                                                                     M., Psychologische Psychotherapeutin in eigener Praxis


Die junge Frau hinter dem Tresen bediente wortlos...

 

Mein Ansatz ist ein anderer. Ich schreibe das jetzt mal so ohne groß zu überlegen, ob das auf eine Webseite könnte.
Alles was mit 'Hilfe, Corona!' und seit C. so passiert, wundert mich nicht. Bedenke, ich komme aus der ehem. DDR.

Ich könnte höchstens schreiben, wann ich so Stück für Stück gemerkt habe, das mit der Gesellschaft etwas entscheidend nicht stimmt.


In den Westen sind wir aus bestimmten Gründen gegangen. Vom Kapitalismus war ich nie überzeugt. Haben hier unser Ding gemacht - Familie und Beruf. So war unsere Zeit ausgefüllt. In den letzten Jahren kamen vermehrt Palästinareisen dazu. Es passierte mehrfach, dass ich seeehr niedergeschlagen war, wenn ich von so einer Reise zurückkam. Habe Wochen gebraucht, um mich wieder einzufügen, einzufinden. So fing es an. Oktober '19 bin ich auch allein in Palästina geblieben...


Wichtig war für mich auch eine Autofahrt nach Berlin vor ungefähr vier Jahren. Plötzlich sah ich, dass die Begrenzung der Autobahnen zum großen Teil aus Mauern bestanden! Natürlich wusste ich dass schon immer, aber plötzlich fiel es mir ins Gesicht. Und wie hoch die waren! So hoch waren die Mauern zwischen Israel und Palästina auch... Mein Gedanke: wie leben wir! 


Wir fuhren auch nach Kreuzberg. In Erinnerung hatte ich ein Szeneviertel, ähnlich Prenzlauer Berg, wo ich zu anderen Zeiten mal gelebt hatte. Und was fand ich vor? Ein gestiltes Viertel, für den Tourismus zurechtgemacht. Wir gingen in ein kleines Café, immer noch in der Hoffnung, etwas der ursprünglichen Atmosphäre zu erleben. Vereinzelt saßen Leute. Einige hatten ihr i-Pad vor sich. Andere schauten nur so. Leise Gespräche zwischen Leuten, die zu zweit gekommen waren. Die junge Frau hinter dem Tresen bediente wortlos. Ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. Der Kapitalismus hat von der letzten Ecke Besitz ergriffen. Vermarktung des Authentischen, so dass es nicht mehr authentisch ist. 


Zwei kleine, scheinbar unwesentliche Beispiele, die mir die Situation, in der wir leben, weiter bewusst machten.

 

                                                                                                                                                                                     M., Psychologische Psychotherapeutin


Wissenschaft ist Hinterfragen. Zensur ist inkompatibel mit Wissenschaft...

 

Warum ich anders denke als der Mainstream?

Ich habe lange darauf rumgedacht, womit ich da anfangen soll. Wo ist der Weg zwischen knapp und prägnant und doch nachvollziehbar?

 

Wichtig hierfür sind sicherlich ein paar meiner hervorstechendsten Persönlichkeitsmerkmale. Rechnen lag mir schon in meiner Kindergartenzeit. Mathe fiel mir leicht, fiel mir in den Schoß, erklärte sich ja mit Logik von selbst. Mit 18 Jahren wurde mir mal gesagt, ja fast vorgeworfen, mein typischer „Spruch“ sei, „das kann man auch anders sehen“. Obwohl ich bei Streitigkeiten meiner Eltern immer mehr auf der Seite meines Vaters war, kam ich nie umhin, auch die „andere Seite“ (meiner Mutter in dem Fall) zu sehen. Muster hochzurechnen, fiel mir immer leicht. Alles zu hinterfragen, auch mich selbst, hat mich mein Leben lang begleitet. Unstimmigkeiten in Mustern blinken in meinem Gehirn schnell als Pop-Out-Effekte auf und erzwingen in meinem Gehirn Aufmerksamkeit.

 

Ich habe eine medizinische Ausbildung (kein ärztlicher Hilfsberuf). Im Psychologiestudium haben mich sowohl die Sozialpsychologie und deren Forschung als auch die Arbeits-Betriebs- und Organisationspsychologie besonders interessiert. Forschungsmethoden und konstruktive Forschungskritik nahmen einen sehr großen Raum im Studium ein und lagen meinem Denken.

 

In den letzten 20 Jahren habe ich viele Veränderungen unserer Gesellschaft wahrgenommen, die ich für sehr bedenklich halte. Neben den exorbitant zunehmenden Euphemismen und den gesellschaftlichen Denkeinschränkungen haben mich dabei insbesondere der antidemokratische Umgang des Staates mit Edward Snowden und Julian Assange schockiert, damit die zunehmende Datensammelwut (vor allem des Staates), sowie die Ignoranz von staatlich legitimierten Verbrechen („collateral murder“, „Brutkastenlüge“, staatlich gedungene Mörder, …)

 

Im Frühjahr 2020 bin ich aufgrund der verbreiteten Narrative, ohne eigenes Wissen möglicherweise Patienten zu schädigen, zweimal wegen einfachem Kratzen im Hals zu meinem Hausarzt gegangen, der mich zu dem Zeitpunkt vermutlich innerlich ausgelacht hat.

 

Befremdlich fand ich aber bereits da das Panikschüren von Medien und Politik, was - und das weiß ich aus meinen beiden Berufen - komplett kontraindiziert ist in einer Pandemie.

 

Dann bin ich von einer Kollegin auf einen Youtube-Film gestoßen worden, der die wissenschaftlichen Grundlagen der Staatsnarrative hinterfragt hat. Sehr deutlich wurden hier im Gegensatz zu den Daten von RKI und Staat wissenschaftliche Kriterien korrekt befolgt und sich stringent daraus ergebende Fragen diskutiert. Auch erst da bin ich auf die Definitionsveränderung einer „Pandemie“ gestoßen, ohne die wir heute keine „Pandemie“ hätten.

 

Meine absolute rote Linie ist mit der Einführung der „Mund-Nasen-Bedeckung“ überschritten worden. Nicht nur, dass mir der psychologisch einschüchternde Effekt und die Folgen der Rückatmung des dort entstehenden „wunderbaren Keimmilieus“ sofort vor Augen standen, die Verordnungen passten einfach nicht zu der damals überpräsenten und gehypten „R-Wert-Kurve“, die ja bereits lange vorher im Sinkflug war (und schon 2-3 Tage vor dem Lockdown unter dem vielbeschworenen R<1).

 

Zudem wurde immer deutlicher, dass die Präsentation des RKI völlig inkompatibel mit den im Studium erlernten Forschungskriterien war. Als hochmanipulativ müsste hier die kumulierte Falldarstellung, das fehlende In-Bezug-Setzen zu der Zahl der gemachten Tests, die fehlenden Angaben zu Spezifität und Sensitivität, die fehlenden Angaben der Ct-Zahlen, damit verbunden die fehlerhafte und inkorrekte Gleichsetzung mit Infektiosität, die mehrfach innerhalb einer Grafik veränderte Bezugsberechnung des R-Wertes ohne jegliche Markierung, ect. pp. gelten.

 

Zeitgleich mit dem Bemerken der fehlenden Evidenzbasierung mittels korrekt beachteter Forschungskriterien fiel mir die exzessive Zunahme von Zensur unter dem Deckmäntelchen des Begriffs „Hate- und Fake-News“ auf. Etliche Videos habe ich mir nur deswegen angesehen, weil sie sofort zensiert wurden. Und beim Ansehen konnte ich staunen: während die offiziellen Darstellungen kaum mit meinem medizinischen Wissen und wissenschaftlichen Vorgehen kompatibel waren, stimmte hier in den meisten Fällen beides überein.

 

Wissenschaft ist Hinterfragen. Forschungshypothese, Alternativhypothese und ergebnisoffenes Arbeiten. Was staatlich gewollt vorgeht (Zitat Wieler: „…dürfen niemals hinterfragt werden“) ist komplett inkompatibel mit Wissenschaft. Zensur ist inkompatibel mit Wissenschaft und ebenso inkompatibel mit Demokratie. Diffamierung Andersdenkender („Leugner“) ist inkompatibel mit Ethik, Moral, Wissenschaft und Demokratie.

 

Obwohl ich als Psychologin von all den Hintergrundprozessen weiß, die an meiner Universität mit dem Hinweis, vieles davon sei erforscht worden, um die psychologischen Mechanismen vergangener Zeiten zu verstehen und selbe Prozesse in Zukunft zu verhindern, gelehrt wurden, obwohl ich von Verantwortungsdiffusion und kognitiven Dissonanzreduktionsmechanismen weiß, erschreckt mich das, was unsere Gesellschaft und viele Vertreter meiner Zunft sagen, tun und ethisch vertreten zu können scheinen, bis ins Mark.

 

Lange habe ich damit gehadert, dass unsere Regierung ja nicht unsere Wirtschaft kaputt machen würde. Konnte ich mir nicht vorstellen, niemals.

 

Wer anfängt zu recherchieren, jenseits dessen, was vordergründig präsentiert wird, der wird (noch) finden. Und staunen, wieviele Puzzleteilchen erschreckend gut zusammenpassen. So gut zusammenpassen, dass man ziemlich mühelos Prognosen mit einer recht hohen Vorhersagewahrscheinlichkeit machen kann. Ich hatte den schon lange prognostizierten Wirtschaftskollaps einfach nicht wahrgenommen. Wäre aber schon länger kein Geheimnis gewesen, hätte ich die Augen aufgemacht. Colin Powell und das „Anthrax“-Röhrchen? Alles Verschwörungstheorien, oder??? Die westlichen Staaten können doch nicht lügen, oder?

 

                                                                                                                                                                                W.W., Psychologische Psychotherapeutin


Ich kam mir vor wie ein "Schmuddelkind"...

 

Ich bin "ostsozialisiert" und habe an der HUB studiert. Dank der dortigen (damals gehassten!!) exzellenten Statistik-und Methodikausbildung und meines doch noch gut funktionierenden Menschenverstands, habe ich seit März 2020 heftigst an den C-Geschichten gezweifelt. Durch die openPetition von Viviane Fischer bezüglich der Daten (Link) habe ich begonnen zu recherchieren und zu lesen, lesen, lesen... Erstmals nach der Wende habe ich mich nicht nur auf ARD und ZDF verlassen. Youtube war mir damals sehr fremd, von anderen Blogs und Medien im Internet ganz zu schweigen. Heute bin ich bezüglich dieser Dinge relativ fit, muss sehr aufpassen, mich nicht zu verzetteln und zu viel zu lesen.

 

All die Zeit habe ich immer auf einen "Aufschrei" der Psychotherapeuten gehofft, gewartet... und wusste nicht wohin mit mir.
Versuche, in Kollegenrunden Diskussionen über Sinnhaftigkeit der Maßnahmen zu führen, endeten ganz schnell mit Ausgrenzung ...ich kam mir vor wie ein "Schmuddelkind". Na, diese Erfahrungen habe ja nicht nur ich gemacht.
Es fand sich aber auch eine kleine Kollegengruppe zusammen und wir versuchen nun, in regelmäßigen Online-Kontakten unsere Gefühle und Gedanken zur gesellschaftlichen Entwicklung, und da ist Corona ja nur der „Beschleuniger“, auszutauschen.  Minimalziel: Wir hören uns zu, akzeptieren gegensätzliche Standpunkte, werten nicht ab... also eigentlich "Basics", trotzdem nicht einfach! Im Moment wissen wir nicht wie, was, ob weiter... Wir haben uns auf alle Fälle bisher gegenseitig die Gewissheit gegeben, dass wir mit unseren Sichtweisen auf die Welt nicht allein sind. Mir haben diese Gespräche auch immer beim zeitweisen Abbau meiner wachsenden politischen Ängste geholfen...eben zeitweise...
Meine Hoffnung auf gesellschaftlich positive Veränderung ist nicht riesig. So kluge Leute (Prof. Schrappe u.a. ) haben sogar in Ausschüssen des Bundestages geredet  und es interessiert einfach nicht, die StIKo wird übergangen bzw. dazu bewegt "der Politik ein Stück entgegenzukommen" (was für ein Unsinn!) und die öffentlich rechtlichen Medien ?!??

                                                                                                                                                     S., Psychologische Psychotherapeutin in eigener Praxis  

Ich halte es mit Gunnar Kaiser...

 

Ich bin Verhaltenstherapeutin und Mutter und spätestens bei der Schließung der Spielplätze regte sich in mir ein massiver Widerstand. Sehr früh hatte ich bereits das Gefühl, meine Kinder mehr vor den Maßnahmen als denn vor dem Virus schützen zu müssen. Ritualisiertes Händewaschen in der Schule und Betreuung, Anweisungen, Türklinken nur mit dem Ellbogen zu öffnen, Kinder als Virenschleudern zu bezeichnen, Verantwortung für die Gesundheit der Oma aufgebürdet zu bekommen, Isolation in der Quarantäne und Aussagen wie "Abstand bedeute Nähe" haben mir schlaflose Nächte bereitet.

 

In meiner Praxis lief es mehr als bizarr ab, als meine ärztliche Kollegin nach dem Fall einer positiv getesteten Patientin begann, selbst die Kleiderhaken mit Desinfektionsmittel zu besprühen. Meine Zwangspatienten fühlten sich immer wohler, manche beendeten die Therapie vorzeitig, weil ihre Verhaltensexzesse jetzt das neue „Normal“ waren und kein Leidensdruck mehr bestand. Auch andere Kollegen achteten zwanghaft auf Hygiene, desinfizierten jeden Gegenstand und führten Gespräche nur noch am Fenster. Da hatte ich den Gedanken „die Welt ist verrückt geworden“. Gleichzeitig fanden sich immer mehr Menschen in meiner Praxis ein, die unter Einsamkeit, Depressionen, Zukunfts- und Existenzängsten litten. Menschen, die von Kollegen und Vorgesetzten unter Druck gesetzt werden, weil sie keine Maske tragen wollen oder der Impfung kritisch gegenüberstehen.

 

Wir machen das so mit und akzeptieren, ich komme mir zeitweise wie ein bockiges Kind vor, dass sich nicht abfinden will mit einer neuen Situation.

 

Mir kommen immer wieder Versuche aus den Anfängen der Psychotherapie in den Sinn z.B. das Experiment der klassischen Konditionierung „Der kleine Albert“, der durch das Aufschrecken durch einen lauten Ton Angst vor dem gleichzeitig präsentierten Kaninchen entwickelte. Wir lassen uns mit Angst vor Krankheit zu Abstand und Isolation konditionieren. Das „Milgram-Experiment“, in dem Menschen fast ohne Widerstand andere Menschen mit Stromschlägen scheinbar töten, nur weil eine weiß bekittelte Autoritätsperson den Befehl „Machen Sie weiter“ gibt.

 

Wir folgen einem Inzidenzwert ohne Bezugswert, wir akzeptieren PCR-Tests als Diagnoseinstrument ohne die Widersprüchlichkeiten zu hinterfragen. Sich regende Kritik wird in den Leitmedien einfach ignoriert, wissenschaftliche Erkenntnisse, die dem offiziellen Narrativ nicht entsprechen, wurden nicht verbreitet, juristische Urteile für ungültig erklärt und Proteste in die rechte Ecke gestellt.

 

Ich möchte wieder unbeschwert leben können, meinen Beruf frei ausüben können ohne Angst vor Konsequenzen zu haben, wenn ich keine Maske trage oder ungeimpft bleibe. Ich bin nicht bereit, unkritisch zu leben und entdecke voller Zuversicht, wie viele Menschen aufstehen und sich Gehör verschaffen.

 

Ich halte es mit Gunnar Kaiser: „Ich mach da nicht mehr mit!“

 

                                                                                                                                                                        I., Psychologische Psychotherapeutin