Die Konstruktion von Wirklichkeit

Was Sie erwartet...

Im Laufe dieses Kapitels wollen wir ausführlich erklären, wie Menschen (auch in diesen Zeiten der Krise) Realität konstruieren, und befassen uns deshalb mit...

  • ...Prozessen der selektiven Wahrnehmung
  • ...dem Zusammenhang zur heutigen medialen Darstellung der C-Krise
  • ...sowie Umgangsmöglichkeiten mit widersprüchlichen Informationen.

Ganz zum Schluss halten wir auch noch ein paar weiterführende Quellen für Interessierte bereit, also bleiben Sie dran! Aber lassen Sie uns zunächst mit etwas Praktischem beginnen...

Einstieg in die Psychologie der Wahrnehmung


Ich lade Sie ein, mit einem kleinen Experiment einzusteigen. Wenn Sie Lust haben, bitte ich Sie, wirklich damit zu beginnen - wenn Sie weiter lesen, wird es danach nicht mehr funktionieren.

 

Startklar...? Los geht's!

 

Bitte zählen Sie genau, wie viele Pässe mit dem Ball das Team in den weißen T-Shirts im folgenden Video hat:

 

(alternativ gelangen Sie auch hier zum Video.)



Fertig? Dann geht es hier weiter...


Auf wie viele Pässe sind Sie gekommen? Falls Sie 15 Pässe gezählt haben, haben Sie richtig gezählt. Kompliment! Und haben Sie auch den Affen bemerkt, der durchs Bild gewandert ist? Ja oder nein?

 

Ungefähr die Hälfte der ursprünglichen Teilnehmer des Experimentes hat ihn nicht bemerkt, obwohl er genau so groß ist wie die Spieler und mitten durchs Bild geht. Bei nochmaliger Filmvorführung im ursprünglichen Experiment haben viele von ihnen nicht geglaubt, dass es derselbe Film ist!

 

Wie kann das sein?

Einflüsse auf unsere (Selektive) Wahrnehmung


 

'Wahrnehmung' hört sich nach einem eher passiven Vorgang an, als ob wir eine mehr oder weniger 'objektive Wirklichkeit' durch unsere Sinne erfassen würden. Spätestens im Streit mit unseren Liebsten haben wir ein ganz klares Gefühl, dass es ja wohl wirklich SO war, und wer etwas anderes sagt, versucht sich ja nur herauszuwinden oder hat Tomaten auf den Augen.

 

Kennen Sie das auch? (Ich frage für einen Freund ;))

 

Mit der Wahrnehmung ist es allerdings deutlich komplizierter, als wir es gemeinhin annehmen und als unser Gefühl uns weis machen will. Wahrnehmungsprozesse laufen hoch komplex ab und vermitteln immer nur Ausschnitte einer Wirklichkeit. Unglaublich viele Aspekte einer Situation werden unbewusst wahrgenommen, und wenn sie im Hirn kein Etikett als 'relevant' bekommen, können wir nie wieder auf sie zugreifen - obwohl sie de facto da waren - wie beispielsweise der Affe im Video. Und ob ein Aspekt einer Situation dieses Etikett bekommt, hat sehr viel mit uns selbst zu tun:

 

Aufgrund individueller Interpretationen, Aktivierung von Erfahrungswissen, Einbezug von Wünschen und Bedürfnissen und vielen weiteren Aspekten selektiert und reduziert unsere Wahrnehmung komplexe Wirklichkeiten auf bestimmte Ausschnitte. Diese Ausschnitte bilden zum einen nur einen sehr kleinen Teil der Wirklichkeit ab. Zum anderen versucht unsere Psyche unbewusst auch noch, das Ganze zu unseren bisherigen Annahmen über die Welt 'passend' zu machen, damit keine zu hohe Spannung oder Dissonanz entsteht. Unsere vertrauten Wahrnehmungsmuster und viel geübten Interpretationen von Situationen beeinflussen insofern unsere zukünftige Wahrnehmung, unsere Aufmerksamkeitsfokussierung, unsere Erinnerungsprozesse und vieles mehr.

 

Das Experiment mit dem Affen beleuchtet das Phänomen der selektiven Aufmerksamkeitsfokussierung: Wenn etwas Bestimmtes unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht, und besonders wenn wir wirklich intensiv darauf fokussieren - weil wir eine Aufgabe haben, weil es wichtig erscheint, weil es emotional bedeutsam ist, wir beispielsweise Angst davor haben - dann werden andere, und auch ganz offensichtliche andere Aspekte einer Situation für unsere Wahrnehmung 'unsichtbar', sie fallen einfach weg und kommen in unserer bewussten Wahrnehmung nicht vor. Das ist ein ganz normaler Vorgang, der jedoch in der aktuellen Situation hoch bedeutsam ist.

 

 

Priming:

 

Ein anderer relevanter Mechanismus ist das Priming: Darunter verstehen wir, dass im Bewusstsein situativ 'voraktivierte Konzepte' schneller wahrgenommen werden. Hört sich kompliziert an, ist aber ebenfalls ein Alltagsphänomen: Wenn ich Hunger habe - also ein bedeutsames 'Konzept' sich aus dem zunächst mal nicht bewussten (als ich noch keinen Hunger hatte) in den bewussten Bereich schiebt - nehme ich eher Bäckereien, Restaurants, McD. oder den Bioladen, oder etwas anderes aus dem Bereich 'Essen' wahr. Wenn ich hingegen einen Brief einwerfen muss - also ein anderes 'Konzept' voraktiviert ist - wird mir der nächste Briefkasten oder das Postamt ins Auge springen, aber nicht das Restaurant nebenan (vorausgesetzt, ich habe nicht zudem noch Hunger).

 

Sie sehen: Wie ein Bild in unserem Kopf entsteht, ist höchst subjektiv - und das hat erhebliche Auswirkungen, wie ein bekanntes Beispiel zur selektiven Aufmerksamkeitsfokussierung zeigt:

 

In den 1950er-Jahren in der US-amerikanischen Stadt Seattle trug sich die folgende Geschichte zu, die unser bekannter Kollege, der Psychotherapeut und Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick, beschrieb und analysierte: Damals entdeckten immer mehr Autofahrer/innen auf ihren Windschutzscheiben kleine Kratzer. Je mehr Berichte über diese Art von Kratzern auf Windschutzscheiben die Runde machten, desto mehr Menschen bemerkten ähnliche Spuren auf der eigenen Windschutzscheibe, was zu den wildesten Spekulationen führte. Eine dieser Theorien war beispielsweise, dass russische Atomtests zu radioaktivem Niederschlag führten, welcher wiederum die Kratzer verursachte. Schließlich wurde sogar eine Kommission gebildet, die dem Phänomen auf den Grund ging. Das schockierende Ergebnis: Es gab damals in Seattle überhaupt keine nennenswerte Zunahme zerkratzter Windschutzscheiben.

Das Einzige, was tatsächlich zugenommen hatte, war das Maß an Aufmerksamkeit, das die Menschen der Beschaffenheit ihrer Windschutzscheiben zuteilwerden ließen. Anstatt wie gewohnt einfach durch ihre Scheiben hindurchzuschauen, beugten sich die Autofahrer/innen jetzt ganz dicht darüber und betrachteten sie ganz genau aus allen möglichen Winkeln. So entdeckten sie plötzlich Kratzer, die ihnen vorher nie aufgefallen waren.

 

Wirklichkeitsverzerrungen können auch auftreten, wenn wir uns unsere Erklärungsmuster nicht selber zusammenreimen, sondern diese von einer glaubhaften Quelle vorgegeben bekommen.

 

Das zeigt ein Experiment, zu dem Anfang der 1970er-Jahre Psychologen in das Mental Research Institute in Palo Alto (wo Paul Watzlawick forschte) eingeladen wurden. Diese sollten dann jeweils in einem Zweiergespräch einen vermeintlichen Patienten behandeln, der angeblich an der Wahnvorstellung litt, Psychologe zu sein. In Wahrheit gab es in diesem Zweiergespräch aber gar keinen Patienten, sondern nur die beiden Psychologen, die sich gegenseitig für wahnsinnig hielten. Je eindringlicher jeder dem anderen klarzumachen versuchte, Psychologe zu sein, desto mehr bestätigte dies die verzerrte Wirklichkeitssicht, wonach es sich bei dieser Behauptung um ein Symptom der Wahnvorstellung des jeweils anderen handele.

 

Diese Beispiele zeigen auf, dass unsere Wahrnehmung von etwas stark variieren kann - und insofern auch leicht manipulierbar ist.

Mediale Darstellung


Was bedeuten nun diese Experimente für die heutige Situation?

 

Aktuell besteht ein sehr kraftvoller Fokus der Aufmerksamkeit auf eine höchst bedrohliche Krankheit, die im ganzen Land und sogar weltweit grassiert. Dieser Fokus ist nicht nur emotional relevant, sondern wird auch permanent von einer glaubwürdigen Quelle wiederholt wird. Durch ganz archaische Prozesse im Hirn verstärkt die Emotion Angst sogar noch den Tunnelblick auf das Angstobjekt Krankheit. Durch selektive Aufmerksamkeitsfokussierung, durch Priming und viele andere Mechanismen zieht die Krankheit wie ein kraftvoller Magnet die Wahrnehmung auf sich. Je nach Persönlichkeit achten wir selber auf kleinste Hinweise auf diese Krankheit. Wir hören ganz genau hin, wenn jemand erzählt, dass der Onkel einer Freundin der Schwester genau diese Krankheit hatte. Und wir erzählen auch selber, wenn jemand neulich diese Krankheit hatte - auch wenn sie bei einem unspektakulären Verlauf in 'normalen Zeiten' (d.h. ohne die Aufmerksamkeitsfokussierung) überhaupt nicht erwähnenswert gewesen wäre, wie eben ein Schnupfen oder eine Grippe.

 

Wären Sie früher freiwillig in die Lebensphase der Krankheitsgeschichten eingebogen? So wie die Kratzer auf der Windschutzscheibe, wimmelt es nunmehr von Geschichten über diese Krankheit, weil sie gesamtgesellschaftlich als 'relevant' etikettiert wurde.

 

Aber hat sich denn wirklich so viel verändert? Wie viel hätten Sie von der Pandemie mitbekommen, wie viel davon hätten Sie mit Ihren eigenen Sinnen erfahren, ohne die Medien und den künstlich hervorgerufenen Dauerfokus?

 

Wir sehen uns noch ein Beispiel an, diesmal eine statistische Darstellung zum Thema Corona.

Beide links aufgeführten Darstellungen zeigen den selben Inhalt. Aber wirken sie gleich?

 

Nun, es gab und gibt den Dauerfokus, die unablässigen Warnungen, die Darstellungen von Landkarten in immer tieferen und somit archaisch alarmierenden Rot-Tönen (Blut! Gefahr!).

 

Wichtig ist auch zu wissen, dass das Rot sich nicht nur durch höhere 'Fallzahlen' verändert hatte, sondern zwischenzeitlich auch noch die Skalierung verändert wurde, sodass es inzwischen schon bei geringeren Fallzahlen verwendet wird als noch vor einem Jahr. Schauen Sie gerne mal frühere Graphiken an, wenn Sie sie noch finden.

  

Und wie beim oben gezeigten Experiment mit dem Affen und den Ballpässen lohnt es sich, darüber nachzudenken, was derzeit gerade nicht in das Feld der Wahrnehmung rückt - und was dort vielleicht auch gar nicht hinrücken soll?

 

Was nicht in den Medien-Fokus gelangt:

 

Einige Beispiele: Haben Sie gewusst, dass einer der meistzitierten Forscher der Welt, John Ioannidis von der Stanford University, schon im Mai 2020 eine methodisch fundierte Meta-Analyse (also eine Auswertung aller bis dahin international vorliegenden Studien) zur Sterbe- und Überlebenswahrscheinlichkeit durchgeführt hatte? Diese ergab, dass weltweit nur 0,23% aller symptomatisch (!) an Covid-19 Erkrankten, daran oder damit verstarben? (1)

 

Die wirklich Erkrankten sind übrigens erheblich viel weniger als die 'Fälle', die rein durch (zudem sehr fehleranfällige) Testverfahren festgestellt werden, darauf sei hingewiesen. Umgekehrt ausgedrückt: Die Überlebenswahrscheinlichkeit aller positiv Getesteten und symptomatisch Erkrankten beträgt 99,77%. (Und auch nochmal explizit: Die Überlebenswahrscheinlichkeit der positiv Getesteten Symptomfreien liegt selbstverständlich bei 100%.) Was verändert dieser Fokus auf die Überlebenswahrscheinlichkeit für Sie? Fühlt sich diese Zahl von 99,77% anders an als das, was Ihnen permanent gesagt wird?

 

Die wissenschaftlich fundiert ermittelte Gefährlichkeit der Covid-19 Erkrankung rangiert im Bereich einer mittelschweren Influenza.

Im Jahre 2021 musste die Zahl in einer Meta-Analyse sogar noch auf 0,15% herunter korrigiert werden. (2)

 

Haben Sie das gewusst? Nein? Wieso wurde dieser eigentlich ja hoch relevante Fakt nicht wie ein Lauffeuer durch die Medien verbreitet, damit die Menschen sich beruhigen konnten?

 

Ist Ihnen aufgefallen, dass keine Wissenschaftler/innen in Talkshows eingeladen wurden, die solche Ergebnisse und sonstige beruhigende Fakten - und davon gibt es ausgesprochen viele - präsentiert haben? Selbst wenn die WHO das bereits veröffentlicht hatte, Sie haben in den Leitmedien nichts davon erfahren.

 

Und was denken Sie: Wieso wurden alle Menschen, die an dem Dauer-Drama-Fokus, an den Darstellungen des RKI und der Regierungslinie mit ständig wechselnden zu erreichenden 'Bezugswerten' Zweifel äußerten, von Anfang an reflexhaft als 'Verschwörungstheoretiker/innen' und 'Rechtsextremist/innen' diffamiert, denen man insofern gar nicht erst zuhören sollte? Die Quelle zu diskreditieren, um vom Inhalt abzulenken, ist für einen konstruktiven Diskurs ungeeignet. (Wer hier weiterlesen möchte, es finden sich einige mediale Fundstücke hier.)

 

Wieso haben immer mehr Menschen mit ihrer kritischen Haltung, Angst bekommen, diese zu äußern? Haben Sie gehört von...

...den beruflichen Kündigungen wegen der Teilnahme an erlaubten Demonstrationen? (Nach keiner einzigen Demonstration sind übrigens die Inzidenzwerte angestiegen).
...den polizeilichen Durchsuchungen bei Richter/innen und Gutachter/innen und deren sozialen Umfeld, wenn wissenschaftlich gut begründete, aber nicht regierungskonforme Urteile gesprochen wurden?
...den Praxis- und Hausdurchsuchungen bei kritischen ärztlichen Kolleg/innen?

 

Hier, in Deutschland...! Haben Sie den medialen Aufschrei mitbekommen? Nein? Es gab ihn auch nicht.

 

Und ist Ihnen in dem Zusammenhang aufgefallen, dass die meisten Wissenschaftler/innen, die sich mit ihren nicht-regierungskonformen Ergebnissen und Analysen in die Öffentlichkeit getraut haben, bereits berentet sind - und somit ihre Karriere nicht mehr zerstörbar ist, sondern 'nur noch' ihr Ruf?

 

Haben Sie auch nur im Ansatz mitbekommen, welche Zensur-Exzesse auf YouTube, Facebook und sonstigen sozialen Medien derzeit stattfinden, wenn Inhalte vermittelt werden, die nicht dem aktuellen Regierungs-Narrativ entsprechen? Oder wie schnell Wikipedia-Inhalte teilweise drastisch umgeschrieben werden über Personen, die etwas nicht-Regierungskonformes veröffentlichen? Nein? Wieso nicht? Ist das kein öffentliches relevantes Thema, was Aufmerksamkeit bekommen sollte?

 

Empfinden Sie dies als gelebte Demokratie?

 

Wir befinden uns in der Corona-Cancel-Culture (siehe auch hier), in der offen bleibt, ob die falschen Informationen über eine Erkrankung erheblichere Auswirkungen haben als die Unterschlagenen und Gelöschten.

 

Wie kann ich wissen, was ich nicht weiß, wenn es nicht in mein Bewusstsein kommt, gar nicht (mehr) da ist oder ich es nicht (mehr) recherchieren kann? Wie kann ich dann meinen Aufmerksamkeitsfokus erweitern? Wie kann ich Ängste beruhigen und andere Perspektiven erhalten?

 

Haben auch Sie sich wie wir darüber gewundert, dass das RKI dringend empfohlen hat, die 'an oder mit' Corona Verstorbenen nicht zu obduzieren? Dass es bis heute keine Unterscheidung zwischen 'an' und 'mit' Covid-19 Verstorbenen gibt - wenngleich die wirkliche Ursache eines Todes und nicht dessen Auslöser in jedem (!) Totenschein seit jeher sauber getrennt ausgefüllt werden sollte.

 

Ist Ihnen aufgefallen, dass die immer dramatischer aufbereiteten Zahlen so gut wie nie in ein sinnvolles Verhältnis zu relevanten Bezugswerten gesetzt wurden? "Jeden Tag ein Flugzeugabsturz" war die von Herrn Söder geschaffene Metapher - ohne zu erwähnen, dass diese 500 Menschen täglich Teil der ganz normalen täglichen Sterberate von ca. 2.600 Menschen täglich in Deutschland waren, und nicht etwa zusätzliche Verstorbene.


Wer sich für eine sehr gut gemachte und nachvollziehbare Aufbereitung von statistischen Grundlagen interessiert, sei auf diesen Link zum Thema "Das Problem des Vergleichens absoluter Zahlen" verwiesen (3): 
https://www.youtube.com/watch?v=qxZMSUUr80c

 

Mit sinnvollen Bezugswerten wie beispielsweise...

  • dem Verweis auf Gesamtzahlen
  • dem Verweis auf die Zusammensetzung von Gruppen
  • sowie dem Berichten von absoluter statt relativer Risikoreduktion bei den "Impfstoffen", usw.

...gibt es nämlich überhaupt nichts Dramatisches zu sehen! Denn es gab weder eine Übersterblichkeit in 2020, noch einen Anstieg der Belegzahlen in den Kliniken durch Menschen mit schweren Atemwegserkrankungen, noch ein reduziertes durchschnittliches Lebensalter. Kaum zu glauben? Sie können alles das bei den Zahlen des Statistischen Bundesamtes selber nachlesen (4), oder auch die Zusammenfassungen in den untenstehenden Links ansehen (5), (6).

 

Und bekommen Sie mit, welche Vielzahl an Gesetzesänderungen das demokratisch nicht vorgesehene Gremium 'Kanzlerin plus Länderchefs' aufgrund dieser nicht spektakulären, aber dauerdramatisch aufbereiteten Zahlen verabschiedet? Nein? Warum nicht? Wieso erfahren Sie davon nichts? Was denken Sie?

 

Wir haben aus psychologischer Sicht schon lange den Eindruck, einer sehr stark gebahnten und konstruierten Situation gegenüberzustehen. In der eine bestimmte Wahrnehmung auch in krassem Widerspruch zu den empirischen Fakten geschaffen und aufrecht erhalten werden soll. Hierbei erfolgt eine Dauerfokussierung auf ein Thema, mit erheblicher Emotionalisierung und Moralisierung. Andersdenkende wurden dabei von Anfang an diffamiert. Dem entgegenstehende Fakten wurden und werden geleugnet, verschwiegen und oft genug schlichterdings durch Lügen ersetzt.

Zum (unbewussten) Umgang mit widerspürchlichen Infos


 

Ein letztes Konzept soll in diesem Zusammenhang hier eingeführt werden: Die Reduktion kognitiver Dissonanz. Klingt schon wieder kompliziert, ist aber ebenfalls überschaubar. Das klassische Beispiel: Wer raucht und das genießt das oder gegebenenfalls süchtig ist, kann und will es insofern oft nicht aufgeben. Gleichzeitig weiß er oder sie natürlich, dass Rauchen gesundheitsschädlich ist und langfristig negative Konsequenzen haben kann. Diese beiden Aspekte erzeugen eine unangenehme Spannung oder sogenannte Dissonanz im psychischen System, die wir Menschen naturgemäß abbauen wollen. Insofern sind wir unbewusst motiviert, eine weitere Information (selektive Aufmerksamkeit!) zu bemühen, die die innere Dissonanz aufzulösen vermag: 'Aber Onkel Friedrich war Raucher und ist 96 Jahre alt geworden, kann ja also nicht so schlimm sein.' Und - zack! - ist die Spannung behoben, so lange die sonstigen, dem entgegen stehenden Informationen ausgeblendet werden können.

 

Was hat das mit der aktuellen Situation zu tun?

 

Wir denken, dass die eklatanten Widersprüche in der gesellschaftlichen Situation, in der Sinnhaftigkeit der Maßnahmen etc. jedem und jeder an irgendeiner Stelle schon mal aufgefallen sein dürften. Die Frage ist, was tun Sie mit diesen widersprüchlichen Informationen? 'Schützen' Sie Ihre Grundannahmen und bisherigen Überzeugungen und reduzieren so die kognitive Dissonanz, die sich aus der Wahrnehmung der Widersprüche ergibt? Beispielsweise könnten Sie denken: "Die Regierung tut das trotz einiger Fehler natürlich nur zu unser aller Besten", "Das ist ja alles nur vorübergehend", "Demonstrant/innen sind alles ätzende Menschen, die nichts Vernünftiges zu sagen haben" und so weiter.

 

Denn es kann nicht sein, was nicht sein darf.

Was Vielen von uns vor 1,5 Jahren an gesellschaftlichen Eingriffen noch vollkommen unvorstellbar war, wird von manchen als "Neue Normalität" benannt und von einigen vermutlich aus den oben genannten Gründen verteidigt.

 

Oder trauen wir uns, wirklich hinzusehen, wie beim gesundheitsschädlichen Rauchen - und bemühen uns um ein umfassendes Bild? Auch wenn es uns beunruhigt. Und auch wir konnten uns bis vor Kurzem selbst noch überhaupt nicht vorstellen, dass es dieses umfassende Bild nicht über die Leitmedien vermittelt wird.

  • Joachim Bettermann beschrieb in einem sehr gut aufbereiteten Video "Corona, Medien und Politik - Wenn es 'Klick' macht!" diesen Prozess (7). Leider wurde zwischenzeitlich der youtube-Kanal gekündigt wie bei sehr vielen kritsichen Inhalte.
  • Weitere Beispiele zur medialen Konstruktion von Wirklichkeit finden Sie auf dieser Seite unten ("Zur Vertiefung").
  • Wer dann noch vertiefen möchte, sei auf die großartigen Texte über die "Verschwörungsleugner" hier im Bereich Inspirierende Beiträge verwiesen.

Was sind also die Affen, die wir nicht Bemerken (Sollen)?


Während unsere Aufmerksamkeit auf die Pässe (oder bestimmte Informationen) gelenkt wird, verlieren wir so manches Mal den Blick fürs Ganze und übersehen das Offensichtliche, also den Affen inmitten des Trubels - oder vielleicht eher den Elefanten im Raum. Was aber tun gegen diese Einengung des Blickfelds?

 

Wir meinen: Es lohnt sich, Perspektiven zu erweitern, Fragen zu stellen, selbst mit dem Recherchieren weiterer Fakten anzufangen oder sich mit kritischen Menschen zu unterhalten! Diese sind nämlich gar nicht so, wie die Medien behaupten :)

 

                                                                                                                                                                                                     Deutschland, im August 2021

                                                                                                                                                                                      K., Psychologische Psychotherapeutin

Weitere Beispiele


In diesem Abschnitt finden sich einige Anregungen zum Weiterlesen - nur zehn von unendlich vielen Möglichkeiten:

  • Zur Konstruktion von Wirklichkeit: "Die Bilder von Bergamo": hier 
  • Wirklichkeit vs. mediale Aufbereitung am Beispiel Demo in Kassel im März 2021: hier
  • Aufarbeitung der Berlin-Demo am 01.08.2021 von Boris Reitschuster: "Wie es wirklich war und wie die Medien berichten": hier 
  • Ein weiterer Aspekt, wie das mediale Bild konstruiert wird: hier 
  • Weitere Texte zur Rolle der Medien in der aktuellen Situation finden Sie auch hier.
  • Ein Blick ins Innere von staatlichen Systemen - ein Interview mit Ex-Gesundheitsamtsleiter Friedrich Pürner: hier
  • Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V.: Covid-19 - Wo ist die Evidenz? hier 
  • In diesem Sinne: Es lohnt sich, immer mal wieder hier einen Realitätsabgleich mit der gefühlten Dramatik vorzunehmen: hier
  • In diesem Zusammenhang ebenfalls spannend ist das Interview mit Salzburger Psychologieprofessor Manuel Schabus hier.
  • Im folgenden Talkrunden-Auszug wird Bonelli ganz plump die Existenz einer Studie abgesprochen: hier. Die besprochene Studie von der CDC finden Sie hier. Hierzu empfiehlt sich auch Bonellis Erklärung: hier

Quellen


(1) Studie von John P. A. Ioannidis 2020

(2) Studie von John P. A. Ioannidis 2021

(3) Video zu Sterbestatistiken von Samuel Eckert 

(4) Homepage des statistischen Bundesamts Destatis

(5) Sterbezahlen von MWGFD 

(6) Keine Übersterblichkeit trotz Covid von Heise

(7) https://www.youtube.com/watch?v=3-LGdp20nWs (Konto zwischenzeitlich leider gelöscht)